Altersarmut infolge des demographischen Wandels

Die Gesellschaft in Deutschland wird immer älter und rund zwei Drittel der Deutschen machen sich Sorgen, ob ihre Lebensqualität im Alter erhalten bleiben wird. Die Furcht vor Altersarmut steigt, da die gesetzliche Rente voraussichtlich nicht ausreichen wird, um einen glücklichen Lebensabend zu genießen. 

Eine ältere Gesellschaft und die Folgen 

Grund dafür ist, dass die Menschen einerseits im Durchschnitt immer älter werden und dadurch der Anteil der älteren Menschen in der Bevölkerung steigt, während die Zahl der Arbeitnehmer (und Beitragszahler) sinkt. Der Bedarf an zusätzlicher Altersvorsorge wird entsprechend größer. Der Vorsorgemarkt bietet den Rentnern von Morgen daher viele Möglichkeiten, privat vorzusorgen. Dies sollte immer bedacht werden, denn sich nur auf den Staat und die gesetzliche Rente zu verlassen, wird bei den meisten Menschen nicht reichen. Wenn Sie sich im Ruhestand nicht merklich einschränken wollen, ist es wichtig, dass Sie sich möglichst frühzeitig um die Vorsorge kümmern und den Ruhestand absichern. Eine solche Absicherung gibt Ihnen die Möglichkeit, gelassener an Ihren Ruhestand zu denken und nimmt viele Sorgen.

Die Zahl der über 80-Jährigen liegt aktuell bei etwa 4,4 Millionen. In den nächsten 10 Jahren wird diese Zahl voraussichtlich auf 6,4 Millionen ansteigen, was einem Anstieg von ca. 45 Prozent entspricht. Es ist aber aktuell nicht zu erwarten, dass auch die Zahl der jungen Menschen im gleichen Verhältnis steigt. Im Gegenteil: Die Geburtenquote stagniert, sodass die folgenden Generationskohorten voraussichtlich aus weniger Menschen bestehen, als die aktuellen. Das bedeutet, dass die Zahl der Erwerbstätigen, die die gesetzliche Rente finanzieren, sinkt, während die Zahl der Empfänger steigt. Immer weniger Erwerbstätige müssen also immer mehr Rentner finanzieren. Die Renten werden daher tendenziell sinken und die Beiträge steigen, um dieses Ungleichgewicht auszugleichen. Besonders dann, wenn die als „Babyboomer“ bezeichnete Generation der geburtenstarken Jahrgänge Mitte der 60er Jahre in Rente gehen, wird ein spürbarer Ruck durchs Rentensystem gehen. Denn auf einen Schlag werden enorm viele Rentenbeitragszahler wegfallen, die nun alle Rentenempfänger werden. 

Problematisch ist aber nicht nur die höhere Zahl der Rentner, sondern auch die höhere Lebenserwartung. Ein Rentner, der im Jahr 1950 in Rente ging, konnte durchschnittlich 13 Jahre seine Rente beziehen. Heute leben Rentner nach dem Renteneintritt noch rund 20 Jahre, was die Sozialkassen zusätzlich belastet. Der Gesetzgeber versucht hier mit einem höheren Renteneintrittsalter gegenzusteuern. Gleichzeitig sinkt das Rentenniveau. Es liegt aktuell bei 48 Prozent des Durchschnittsverdienstes, wenn 45 Jahre eingezahlt wurde. Bis 2030 soll das Niveau auf 44,5 Prozent sinken, während der Beitragssatz gleichzeitig steigt. Für Erwerbstätige bedeutet dies, dass die finanzielle Belastung zunimmt, die zu erwartende Rente aber sinkt. Privatvorsorge ist also nicht nur empfehlenswert, sondern wird notwendig sein.

Selbst vorsorgen für einen guten Lebensabend 

Auch im höheren Alter wollen Sie Ihren Lebensstandard halten? Das haben Sie mit den meisten Menschen gemeinsam. Aber nur in die gesetzliche Rente einzuzahlen, reicht nicht aus. Denn hier entsteht häufig eine Rentenlücke, sprich eine Lücke zwischen dem, was Sie brauchen um den gewohnten Lebensstandard zu halten, und dem, was Sie an Rente erhalten werden. Es bleibt die Wahl, sich entweder deutlich einzuschränken oder die Rente privat aufzubessern. Um sich vor Altersarmut zu schützen, sollten Sie also Geld zurücklegen. Dies tun jedoch die wenigsten Deutschen und bei den meisten herrscht Unsicherheit, wie richtig vorgesorgt werden soll. Lange galt die Riester-Rente oder für Selbstständige die Rürup-Rente als gute Alternative. Diese lohnen sich trotz der staatlichen Zuschüsse heute aber kaum noch, da die Rendite zu gering ist. Bei dem aktuellen Zinsniveau ist es aber auch nicht sinnvoll, das Geld auf dem Sparkonto zu lassen. 

Attraktive Möglichkeiten für die private Altersvorsorge

Relativ sicher und beliebt ist eine eigene Immobilie, sobald der Wohnort für die nächste Zeit feststeht. Immobilien bieten den Vorteil, dass Sie durch Miete Kostenvorteile erhalten können oder die Immobilie langfristig wiederverkaufen können und dadurch eine mögliche Rendite eingestrichen wird. Sinnvoll ist eine Immobilie als Altersabsicherung aber nur, wenn Sie beabsichtigen, zumindest zeitweise in dieser zu wohnen. Der ETF-Sparplan ist eine flexible Möglichkeit, für das Alter vorzusorgen, wobei das Risiko gut gestreut werden kann. Bei diesen Aktienfonds-Sparplänen zahlen Sie monatlich eine bestimmte Summe in den Fonds ein, welche dann in Aktienfonds investiert wird. Ein solcher Sparplan lohnt sich allerdings nur, wenn Sie noch mindestens 10 Jahre bis zur Rente haben, besser sind 15-20 Jahre, damit ausreichend Kapital angespart werden kann und dabei das Potential des Zinseszins-Effekts abgegriffen werden kann. Wenn Sie bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, kann auch eine fondgebundene Rentenversicherung eine Alternative sein. Die höhere Rendite, die Sie hier erzielen können, hat aber den Preis des höheren Risikos. Die Risiko-Bereitschaft ist von Investor zu Investor stets sehr unterschiedlich, wobei gerade bei der Altersvorsorge ein speziell großer Fokus auf die Sicherheit des Investments gesetzt werden sollte.

Fazit zur Altersarmut

Altersarmut ist ein Thema, das viele Menschen lieber umgehen, obwohl es doch den meisten Sorge bereitet. Den Lebensabend finanziell abgesichert zu genießen, ist heute nicht mehr selbstverständlich, auch wenn die meisten Menschen sich genau das wünschen. Die steigende Lebenserwartung, geringe Geburtenraten und eine hohe Anzahl an Rentnern sorgen dafür, dass das Rentenniveau in Deutschland sinkt. Wenn Sie sich im Alter nicht einschränken wollen, sollten Sie daher vorsorgen und durch Investitionen Ihren Lebensabend sichern. Die gesetzliche Rente allein wird Ihren Bedarf kaum decken, außer Sie sind bereit Abstriche bei den Ansprüchen zu machen. Welche Optionen für Sie als Absicherung optimal sind, hängt von Ihrer aktuellen Situation und Ihren Wünschen in der Zukunft ab. In jedem Fall gilt: je früher Sie mit Deiner Absicherung beginnen, umso besser können Sie vorsorgen und umso bessere Aussichten bleiben Ihnen für Ihren Ruhestand.


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