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Immobilien

Ferienimmobilien: Ein nachhaltiger Anlagetrend

Ferienimmobilien als Kapitalanlage sind längst kein Geheimtipp mehr. Im Corona-Sommer 2020 erlebte die inländische Tourismusbranche in Deutschland einen Aufschwung, der durch strukturelle Veränderungen in Freizeit und Arbeitswelt unterstützt wird. Wer nicht die nötigen Finanzmittel oder das Know-how hat, um sein eigenes Urlaubshäuschen zu kaufen, kann in digitale Anteile investieren und so langfristig Vermögen aufbauen.

March 12, 2021
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FINEXITY
AG
Redaktion

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? 2020 haben viele Deutsche Urlaub im eigenen Land verbracht. Der Auslöser für die neu entdeckte Heimatliebe war die Coronapandemie, die Reisen in ferne Länder erheblich erschwerte oder sogar unmöglich machte. Da Hotels auch in Deutschland nur zeitweise geöffnet waren und zudem als mögliche Infektionsherde galten, verbrachten viele Bundesbürger den Corona-Sommer in „sicheren” Ferienwohnungen – die zur Eigennutzung oder als Kapitalanlage äußerst gefragt waren. 

Entsprechend gewann der Markt für Ferienimmobilien 2020 weiter rasant an Bedeutung. Erfahren Sie, welche Faktoren bei der Kaufentscheidung eine Rolle spielen – und wie Sie Ihre Ferienimmobilie entspannt und renditeoptimiert genießen können. 

Wachstumsmarkt Ferienimmobilien: Urlaub im eigenen Land boomt

Bereits vor dem Ausbruch der Pandemie 2019 stellten Ferienwohnungen und Ferienhäuser mit 22,3 % in Deutschland die zweitwichtigste Unterkunftsart nach dem Hotel (48,5 %) dar. An den beliebten Stränden der Nordseeküste übernachten sogar rund 60 % der Urlauber in gemieteten Ferienimmobilien.

Insgesamt wurden in Deutschland laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2019 mehr als 48 Millionen touristische Übernachtungen in Ferienhäusern oder -wohnungen getätigt. Dies entspricht einem Wachstum von rund 13 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Neben den gewerblich erfassten Übernachtungen, kommen noch eine Vielzahl nicht offiziell registrierter Übernachtungen auf dem privaten Ferienhausmarkt hinzu. 

Gegenüber 2019 stieg die Zahl der Ferienimmobilien-Besitzer im vergangenen Jahr laut einer aktuellen Studie um rund 21 %. Demnach besaßen im Juli 2020 etwa 1,26 Millionen Deutsche ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung. 2019 waren es „nur" 1,04 Millionen Ferienimmobilien-Besitzer. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2020 insgesamt 11.328 gewerbliche Ferienhäuser und -wohnungen in Deutschland geöffnet.

Laut einer aktuellen Erhebung steht Urlaub im eigenen Land auch 2021 ganz oben auf der Wunschliste der Deutschen: 63 % möchten in diesem Jahr ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung buchen, 31 % favorisieren ein Hotel und jeweils 3 % möchten in einer besonderen Unterkunft, wie einem Hausboot oder auf dem Campingplatz bzw. im Camper übernachten.

Individualtourismus und veränderte Arbeitswelten bieten große Potenziale

Doch neben den Folgeerscheinungen der Coronapandemie gibt es auch gesellschaftliche Makro-Trends, die den Ferienimmobilien-Boom beschleunigen. Zum Beispiel der Wunsch nach einem nachhaltigen, ruhigen Urlaub im Grünen. So gaben 58 % der Deutschen bereits bei Ihrer Urlaubsplanung 2019 an: „Mein Urlaub soll möglichst sozial verträglich und/oder umweltfreundlich sein”. Dazu zählten Kriterien wie „überfüllte Orte meiden”, „ein nahegelegenes Reiseziel wählen” und „Unterkunft mit lokalem Betreiber buchen”.

Eine weitere Rolle spielt der Strukturwandel in der Arbeitswelt, der im vergangenen Jahr noch Fahrt aufgenommen hat: Viele entdeckten die Vorteile des ortsungebundenen Arbeitens im Home Office. Denn solange eine stabile Internetverbindung vorhanden ist, kann das Büro auf Zeit natürlich auch außerhalb der Stadt im Grünen liegen. Oder dank Remote Work sogar in einem beliebten Urlaubsort. Da viele Unternehmen auch nach der Pandemie Home Office oder Remote Work-Arbeitsmodelle anbieten werden, könnte die Nachfrage nach Ferienimmobilien als Zweitbüro und infolgedessen auch deren Preisniveau weiter ansteigen lassen.

Attraktive Sachwerte: Investieren wo andere Urlaub machen

Dies bestätigt der „Ferienimmobilien Marktbericht Deutschland 2020“ von Engel & Völkers. 2020 lagen die Quadratmeterpreise für Ferienwohnungen laut Engel & Völkers in guter Lage von Norderney zwischen 12.000 und 15.000 Euro. Ferienimmobilien in beliebten Alpenvorland-Regionen wie Garmisch-Partenkirchen erreichten 6.500 bis 8.500 Euro pro Quadratmeter. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Ferienimmobilien in Kombination mit dem knappen Angebot rechnet Engel & Völkers mit weiteren Preisanstiegen, was Ferienimmobilien zur eigenen Bewohnung und / oder Vermietung noch attraktiver macht.

Weitere Impulse kommen durch die Tatsache, dass Banken für Spargeld vermehrt Negativzinsen verlangen, was die Attraktivität von Sachwertinvestitionen erhöht. Doch das Niedrigzinsumfeld kennt auch Vorteile: Ferienimmobilien sind aktuell günstig zu finanzieren und gelten zudem als relativ krisenfeste und wertstabile Kapitalanlage. Sie stellen besonders in stark nachgefragten Urlaubsregionen aufgrund ihrer potentiell guten Vermietbarkeit und dem emotionalen Wert ein solides Investment dar. Sei es als zusätzliche Einnahmequelle, zur Schließung einer möglichen Rentenlücke oder als Liebhaberobjekt. Vor dem Kauf gibt es jedoch einige Kriterien zu beachten:


  • Lage

Sogar in beliebten Regionen wie dem Bodensee, Nord- oder Ostsee kommt es auf den genauen Standort an. Wie ist der Ausblick auf Berge, Seen oder das Meer? Gibt es gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr? Befinden sich Restaurants, Spielplätze oder Freizeitangebote in der Nähe? Ist die Ferienimmobilie ruhig gelegen?


  • Kauf und Nebenkosten

Neben der Finanzierung des Kaufpreises für die Immobilie fallen erhebliche Kaufnebenkosten an. Darunter z.B. die Grunderwerbsteuer (3-6 %), Maklerprovision (3-6 %), Gerichts- und Notarkosten (0,5 % bzw. rund 1,5 %) des Kaufpreises.


  • Vermietung und Vermarktung

Da Ferienobjekte meist nur für einen kurzen Zeitraum vermietet werden, sollte man den Vermarktungsaufwand nicht unterschätzen, wenn man einen teuren Leerstand vermeiden will. Denn Darlehen, Nebenkosten, Versicherungen und Abgaben fallen auch dann an, wenn das Objekt nicht vermietet ist. Deshalb müssen sich Eigentümer stets aktiv um die Vermarktung des Objekts über Internetportale oder das Fremdenverkehrsamt bemühen, die mit einem hohen, regelmäßigen Aufwand verbunden ist.


  • Instandhaltungskosten

Bedingt durch den häufigen Mieterwechsel steigen auch die Instandhaltungskosten. Möbel, Textilien, Einrichtungsgegenstände und Bodenbeläge von Ferienimmobilien unterliegen einer starken Abnutzung und müssen regelmäßig erneuert werden. Außerdem sollten Eigentümer Kosten für Dienstleister wie Gärtner oder Reinigungsfirmen mit einkalkulieren, die sich um das Objekt kümmern, wenn der Besitzer dies selbst nicht übernehmen kann oder will.


Digitale Immobilieninvestments: Überlassen Sie die Bewirtschaftung Profis

Trotz der relativ hohen Kosten für den Erwerb und Betrieb von Ferienimmobilien ließen sich nach einer Studie von Fewo-Direkt in den vergangenen Jahren in Deutschland Nettorenditen von im Schnitt 4,2 % erzielen. Die Nettorendite spiegelt das Verhältnis von Kaufpreis und Nebenerwerbskosten wie Grunderwerbssteuer und Maklercourtage in Relation zu den jährlichen Mieteinnahmen abzüglich von Grundsteuer und Betriebs- bzw. Instandhaltungskosten wider. Die Mieteinnahmen variieren allerdings aufgrund von Lage, Ausstattung und Objektgröße stark, so dass solche Durchschnittswerte nur bedingt aussagekräftig sind.

Nicht kalkulierbar ist außerdem das Risiko durch Leerstände, das gerade in Zeiten der Coronapandemie viele Investoren, die auf Mieteinnahmen ihrer Ferienimmobilien angewiesen sind, in finanzielle Schwierigkeiten brachte. Auch können die Instandhaltungs- und Dienstleistungsaufwendungen je nach Nutzungsgrad starken Schwankungen unterliegen und Eigentümer mitunter viel Zeit, Geld und Nerven kosten.

Will man ohne viel Aufwand von einer Rendite profitieren, ist eine mögliche Variante zum Kauf die Investition in Immobilienprojekte über digitale Anteile. Investoren können sich dabei entspannt zurücklehnen und spezialisierten Plattformen den gesamten Aufwand überlassen: Angefangen beim Objekt-Screening, über die Finanzierung, bis hin zur Verwaltung und Renditeoptimierung. Bereits ab 500 € profitieren Investoren wie ein Eigentümer von den Mieteinnahmen, der Wertsteigerung sowie möglichen Verkaufserlösen – ohne die Unwägbarkeiten und Stressfaktoren, die eine Ferienimmobilie normalerweise mit sich bringt.