Back
Multi-Asset

Die 1-Milliarde-Dollar-Auktion: Wird nächste Woche (Kunst-)Geschichte geschrieben?

Eine Milliarde Dollar: So hoch ist der geschätzte Wert der Kunstsammlung des verstorbenen Microsoft-Mitgründers Paul Allen, die am 9. und 10. November bei Christie’s versteigert werden soll. Erfahren Sie mehr über die größte und womöglich umsatzstärkste Kunstauktion in der Geschichte, deren Gesamterlös entsprechend Paul Allens Wunsch für wohltätige Zwecke gespendet werden soll.

November 4, 2022
5
min read
FINEXITY
AG
Redaktion

150 Meisterwerke aus 500 Jahren Kunstgeschichte

Das Beispiel Paul Allen zeigt, dass sich eine Begeisterung für technische Innovationen und Kunstsinn keineswegs ausschließen müssen. Der Microsoft-Mitbegründer zeichnete sich nicht nur durch seinen Intellekt, sondern auch durch seine unermüdliche Neugierde aus. Er war unter anderem auch Meeresforscher, ein versierter Musiker, engagiert im Sportbereich und: ein begeisterter Kunstsammler, der mit seiner visionären Sichtweise eine Kollektion von unvergleichlicher Qualität aufgebaut hat.

Die nun geplanten Auktionen unter dem Namen “Visionary” spiegeln die Tiefe der Sammlung von Paul G. Allen wider und zeigen eine große Bandbreite bahnbrechender Künstler unterschiedlichster Epochen - von gefeierten alten Meistern des Barock, über Impressionismus und Realismus bis hin zu Pop Art. Zu den Künstlern, die in Paul Allens umfangreicher Sammlung enthalten sind, zählen zum Beispiel Picasso, Paul Cezanne, Vincent van Gogh, Paul Gauguin, David Hockney, Jasper Johns, Roy Lichtenstein oder Jackson Pollock. An sich ist jedes der zur Auktion angebotenen Kunstwerke eine Sensation für sich. Aber werfen wir dennoch einen Blick auf zwei Highlights aus “Visionary”:

So zum Beispiel Paul Cezannes “La Montagne Sainte-Victoire”, das nach Angaben des Auktionshauses allein mehr als 100 Millionen Dollar wert ist. In dieser Nahaufnahme eines Berges in Südfrankreich verflachte der Künstler das Bild bis zur Abstraktion, indem er erkennbare Details eliminierte und zu einer Impression reduziert.

Auch das Werk "Small False Start" des US-Malers Jasper Johns, das auf bis zu 65 Millionen Dolllar geschätzt wird, ist Teil der Sammlung. Es ist das wohl bekannteste Gemälde des Künstlers und gilt als Brückenschlag zwischen abstraktem Expressionismus und Pop Art. Es zeigt Farbexplosionen in Rot, Blau, Gelb, Orange und Grau, wobei die Farbbezeichnungen in einer jeweils anderen Farbe aufgetragen sind. So ist beispielsweise das Wort “Red” in Orange oder das Wort “White” in Rot geschrieben. Die Spannung zwischen dem Visuellen und dem Verbalen ist ein einfaches Mittel, das den Betrachter zu einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit dem Bild veranlasst und einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Konzeptkunst in den 1960er Jahren hatte.

Auktionen erzielen Rekordergebnisse

Angesichts hoher Millionenbeträge für bestimmte Kunstwerke könnte man sich fragen, ob dies der richtige Zeitpunkt für Rekordauktionen ist. Denn die Inflation, drohende Rezession und Energiekrise sorgen bei den meisten Menschen nicht gerade für Kauflaune. Doch der Kunstmarkt “tickt” anders und weist eine sehr geringe Korrelation zum Finanzmarktgeschehen auf.

So lässt es sich auch erklären, dass bei einer Sotherby’s-Auktion 2021 / 2022 schon fast die 1-Milliarde-Dollar-Grenze erreicht wurde. Die Versteigerung der Sammlung des US-Ehepaars Harry und Linda Macklowe spielte insgesamt 922 Millionen Dollar ein. Der New Yorker Immobilienentwickler und seine Frau haben in 65 Jahren eine legendäre Blue Chip-Sammlung zeitgenössischer Kunst zusammengetragen, die z.B. Werke von Rothko, Pollock, Giacometti oder Twombly umfasst. Anlässlich der Scheidung kamen die spektakulären Werke unter den Hammer und erzielten ein Gesamtergebnis, das sogar Experten überraschte.

Dass gerade jetzt Sammlungen zu Höchstpreisen versteigert werden, spiegelt den generellen Aufschwung des Kunstmarktes wider: Nach Daten des „Art Market Report“, der jährlich von der Art Basel und UBS wird, stiegen die globalen Umsätze am Kunstmarkt bereits 2021 wieder über das Niveau von vor der Pandemie. Die Verkäufe von Händlern und Auktionshäusern erreichten im Vorjahr geschätzte 65,1 Milliarden Dollar, das ist ein Plus von 29 Prozent gegenüber 2020 und übertrifft sogar die 64,1 Milliarden Dollar aus dem Vorkrisenjahr 2019.

Neben Kunst stehen bei Sammlern und Investoren auch Oldtimer, Uhren und Diamanten hoch im Kurs. So wurden zum Beispiel im Rahmen der Monterey Car Week im August 2022 Oldtimer zu Höchstgeboten versteigert. Das teuerste Classic Car war diesmal ein Ferrari 410 Sport Spider, der für über 22 Millionen Dollar den Besitzer wechselte.

Inflationsschutz Sammler-Investments?

Selbstverständlich hat nicht jeder Investor Millionen “auf der hohen Kante”. Doch auch mit geringen Beträgen ab 500 Euro können sich Anleger dank digitaler Sachwerte-Anteile, die in Form von Token sicher auf der Blockchain abgebildet werden, attraktive Renditechancen sichern. Denn aufgrund der Rekord-Inflation und den noch stets relativ niedrigen Zinsen für Tages- oder Festgeldkonten führt an Sachwerten zum Vermögensaufbau kein Weg vorbei. Neben Immobilien(-anteilen) eignen sich auch Kunst und Collectibles hervorragend als Portfolio-Ergänzung. Zum einen aufgrund des bereits beschriebenen Marktwachstums, zum anderen, weil Sammlerobjekte aufgrund ihrer Einzigartigkeit und dem damit verbunden Prestigewert auch in Krisenzeiten eine hohe Strahlkraft ausüben.

Das Besondere an digitalen Sachwerte ist dabei, dass Anleger weder über ein enormes Vermögen, noch über Branchenwissen, Expertenkontakte oder Lagerungsmöglichkeiten verfügen müssen und zudem ihr Investitionsrisiko minimieren. Denn niemand kann vorhersehen, wie sich z.B. der Wert eines einzelnen Gemäldes entwickeln wird. Deshalb ist es bei Kunst - wie auch bei jeder anderen Form der Geldanlage - wichtig, in mehrere Assets zu investieren. Genau diese Diversifikation ist mit digitalen Sachwert-Token möglich, die Sie wie ein Eigentümer an den Renditechancen eines Objekts teilhaben lassen.