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Multi-Asset

Diese fünf Youngtimer haben das Potenzial zum Klassiker

Fahrspaß, Sammelleidenschaft, eine mögliche Wertsteigerung und das alles zu (noch) bezahlbaren Preisen? Ausgewählte Youngtimer lassen momentan die Herzen der Automobilliebhaber höher schlagen. Denn während Classic Cars von Ferrari, Bugatti oder Mercedes aufgrund ihres hohen Preises und der geringen Stückzahl nur für einen sehr kleinen Investorenkreis überhaupt zugänglich sind, versprechen manche Youngtimer erschwinglichen Fahrspaß mit Renditechancen. Erfahren Sie, welche Marken und Modelle momentan besonders aussichtsreich sind und wie Investoren von Youngtimern als Sachwertinvestition profitieren können.

June 17, 2022
5
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FINEXITY
AG
Redaktion

Inflationsschutz auf vier Rädern

In wirtschaftlich turbulenten Zeiten wie diesen erfreuen sich Sachwertanlagen generell großer Beliebtheit. Denn im Gegensatz zu Cash oder Aktien weisen Classic Cars, Fine Wine, Immoblien, Kunst oder Diamanten wenig Bezug zu den Kapitalmärkten auf. Das bedeutet, deren Wertentwicklung ist weitgehend unabhängig von Konjunktureintrübungen, Zinsschritten oder der enorm hohen Inflation. Einige alternativen Sachwertanlagen profitieren sogar von der amtierenden Krise, da Anleger weltweit aus volatilen Investments in “sichere Häfen” flüchten. Denn während beispielsweise Aktienindizes wie der Dow Jones oder Dax seit Anfang 2022 über zehn Prozent an Wert verloren haben (Stand: 18. Mai 2022), gewann der Fine-Wine-Index Liv-ex 1000 im Vergleichszeitraum +8,60 % an Wert. Von Young- und Oldtimern gibt es noch keine aktuellen Daten, doch ein Rückblick auf das Pandmie-Jahr 2020 zeigt, dass viele Modelle zweistellige Wertzuwächse erzielten.

Die künftige Preisentwicklung von Youngtimern ist natürlich schwer vorhersehbar und gleicht mitunter einem Blick in die Glaskugel. Branchenexperten weisen jedoch darauf hin, dass es durchaus Marken und Modelle gibt, die höhere Renditechancen aufweisen, als andere.

Fünf Youngtimer mit Potenzial

Vor allem Fahrzeuge aus den 80er- und 90er-Jahren stehen bei Liebhabern und Sammlern momentan hoch im Kurs. Zum einen, weil sich die heute 40- bis 50-jährigen ich ein Stück ihrer Jugend zurückkaufen möchten – und dazu jetzt auch finanziell in der Lage sind. Zum anderen, weil Youngtimer im Gegensatz zu extrem teuren Classic Cars relativ bezahlbar, unterhaltsfreundlich und alltagstauglich sind. Generell gilt jedoch auch bei Youngtimern: Als strategisches Investment sollten sie selten, begehrt und gut erhalten sein.

Diese fünf Modelle mit dem Zeug zum Klassiker sollten sich Automobil-Enthousiasten deshalb einmal näher ansehen:

1. Porsche 924

Der Porsche 924 wurde von 1975 bis 1988 produziert und brach mit vielen Traditionen: Er besaß einen vorne montierten, wassergekühlten Motor, ausklappare Scheinwerfer, Schraubenfedern an der Vorderachse, wartete mit Transaxle-Bauweise auf und stand auch optisch im Kontrast zu den vorhergehenden Porsche-Modellen wie z.B. dem 911. Da viele Teile des 924 vom Volkswagen-Konzern stammten, wurde der Wagen oftmals nicht als vollwertiger Porsche angesehen – erst seit den 2010er-Jahren erhält er als Old- und Youngtimer mehr Anerkennung und erfreut sich einer höheren Nachfrage. Der Marktwert des Porsche 924 stieg im Schnitt von 13.200 Euro (2010) auf 17.800 Euro (2020).

2. BMW E30 M3

Die erste M3-Baureihe wurde der Weltöffentlichkeit auf der internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt im Jahre 1985 vorgestellt. 1986 kam der BMW E30 M3 als DTM-Homologationsmodell auf den Markt und wurde bis 1991 auch als Cabrio gebaut. Von Beginn an war die Nachfrage nach dem M3 deutlich größer als erwartet. Heute ist das E30-Topmodell ein gesuchtes und mitunter sehr teueres Sammlerstück: Kürzlich wurde ein 1988er BMW M3 Sport Evo bei einer Autoauktion für 250.000 Dollar verkauft. Die meisten M3 dieser Generation bewegen sich preislich im Bereich von 50.000 bis 70.000 Dollar.

3. BMW Z3 Coupé

1997 zeigte BMW auf der IAA das Z3 Coupé, das als Zweisitzer mit Kombiheck die Gemüter der Designwelt spaltete. Auch die 193 PS starke Basismotorisierung, der 2,8-Liter-Sechszylinder und der 3,2-Liter-M-Motor überzeugten damals nicht allzuviele BMW-Fans: Insgesamt wurden vom BMW Z3 Coupe nur rund 18.000 Exemplare bis 2002 gebaut. Momentan kosten diese aufgrund iheres Seltenheitswerts zwischen 15.000 und 30.000 Euro – je nach Ausstattung und Zustand. M-Coupés sind besonders rar und werden oft jenseits der 40.000 Euro angeboten.

4. Mazda RX-7

Der Sportwagen von Mazda wurde von 1978 bis 2002 gebaut und hat eine Besonderheit: Den Wankelmotor. Ein Rotationskolbenmotor, der nach seinem Erfinder Felix Wankel benannt worden ist und die Verbrennungsenergie ohne den Umweg einer Hubbewegung direkt in eine Drehbewegung umsetzt.

Bis zu 280 PS leistet der mit Doppelturbo aufgeladene 1,3-Liter-Motor des Mazda RX-7. Das Modell für die europäischen Märkte hat immerhin 239 PS und braucht sportliche 5,3 Sekunden bis Tempo 100.

Kritische Stimmen meinten, das Design des Mazda RX-7 sei dem Porsche 924 nachempfunden, was für die Gestaltung der Frontpartie mit den aufklapparen Scheinwerfern vielleicht stimmen mag. Weltweit traf der Japaner jedoch den Geschmack der Kunden und wurden bis 1985 sogar fast eine halbe Million Mal verkauft. Damit ist der Mazda RX-7 bis heute das meistproduzierte Automobil mit einem Kreiskolben-Motor.

5. VW Golf IV R32

VW Golf gibt es viele. Doch nur wenige haben das Potenzial, eine Karriere als Youngtimer zu machen. Der VW Golf IV R32 ist mit nur 12.000 gebauten Fahrzeugen hier die Ausnahme. Kurz bevor der Golf 5 auf den Markt kam, krönte VW die vierte Generation des Bestsellers mit dem Golf R32 – einem alltagstauglichen Sportler, dessen Tacho bis 300 km/h ging. Der Golf R32 hatte 241 PS und sprintet in 6,6 Sekunden auf 100 km/h.

Damals kostete der Familienwagen, der leistungstechnisch mit einem Porsche Boxter mithalten konnte, rund 30.000 Euro. Das entspricht ungefähr dem Preis, den Liebhaber auch heute für guterhaltene, rare Gebrauchte kalkulieren müssen.

Was Investoren beachten sollten

Wenn Sie auf den Geschmack gekommen sind und mit einer Youngtimer-Investition liebäugeln sollten Sie jedoch einige wichtige Besonderheiten beachten. Zum einen ist die nötige Sachkenntnis erforderlich, um den Zustand eines Youngtimers objektiv beurteilen zu können. Zum anderen eignen sich junge Klassiker nur dann als Wertanlage, wenn die erhoffte Renditeperspektive auch wirklich eintritt – was zum Kaufzeitpunkt natürlich nicht absehbar ist. Bei einem längerfristigen Anlagehorizont, der richtigen Auto-Auswahl, Wartung und Pflege können Classic Cars jedoch renditestarke Investitionen sein, deren Nachfrage von Jahr zu Jahr zunimmt.

Die Digitalisierung ermöglicht durch neue Technologien eine breite Öffnung dieser illiquiden Anlageklasse für Privatanleger. Dank der Tokenisierung von Sachwerten können heute auch Kleinanleger von der Wertsteigerung von Classic Cars profitieren. Digitale Anteile an Classic Cars können über spezielle Investment-Plattformen bereits ab 500 Euro erworben und außerdem über einen Sekundärmarkt Peer-to-Peer gehandelt werden.