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400 Milliarden Euro unter dem Kopfkissen: Warum Bargeldliebe die Deutschen teuer zu stehen kommt

400 Milliarden Euro unter dem Kopfkissen: Warum Bargeldliebe die Deutschen teuer zu stehen kommt

FINEXITY
4 Minuten 
Lesezeit
June 26, 2025

Die Vorteile von Bargeld liegen auf der Hand: Man kann seine Ausgaben leicht im Blick behalten, anonym bezahlen, ist nicht von Geldautomaten abhängig und Scheine bzw. Münzen werden fast überall akzeptiert. Für viele Deutsche gilt deshalb der Grundsatz: “Bares ist Wahres". Doch diese Vorliebe kostet sie jedes Jahr Milliarden, da aufbewahrtes Geld keine Renditen oder Zinsen abwirft. Wer langfristig ein Vermögen aufbauen will, braucht deshalb ein sinnvoll strukturiertes Portfolio.

Bares: Zuhause gehortet, an der Kasse auf dem Rückzug

Trotz niedriger- bis Nullzinsen, neuer Regularien und einer zunehmenden Anzahl digitaler Investmentmöglichkeiten ist die Liebe der Bundesbürger zum Bargeld ungebrochen: Laut Angaben der Bundesbank lagerten Ende 2024 rund 400 Milliarden Euro in bar in den Haushalten. Obwohl Geld verstärkt privat „gebunkert“ wird, verliert es im Alltag weiter an Bedeutung: Laut der „Payments and Open Banking Survey 2025“ von Strategy&, der globalen Strategieberatung von PwC, zahlten Anfang 2025 nur noch 35 % der befragten Deutschen bevorzugt mit Bargeld, was einem Rückgang von fast 20 Prozentpunkten gegenüber 2022 entspricht. Mobile Payments, kontaktloses Bezahlen und digitale Wallets erleben dagegen einen Aufschwung, der das Zahlungsverhalten weiter prägen dürfte. Dazu kommen regulatorische Bargeld-Begrenzungen, denn die Europäische Union (EU) hat eine neue Regel im Zahlungsverkehr festgelegt: Ab 2027 dürfen keine Beträge über 10.000 Euro mehr mit Bargeld bezahlt werden. Durch diese Einschränkung sollen die Geldwäsche und die Finanzierung von Terrorismus eingedämmt werden. Auch die Umgehung von Sanktionen dürfte mit der neuen Regelung erschwert werden. 

Beliebtes Bargeld unter Druck

Wie sich der Stellenwert von Bargeld bis zum Jahr 2037 verändern könnte, skizziert die „Payments and Open Banking Survey” anhand drei möglicher Entwicklungen. Ein erstes Szenario beschreibt eine „hyperdigitale Bezahlwelt“, in der Bargeld weitgehend aus dem Alltag verschwunden ist. Möglichkeiten, Bargeld abzuheben, sind rar geworden, und auch im Supermarkt oder unter Freunden wird nahezu ausschließlich digital gezahlt. Zum Beispiel per Smartphone, Smartwatch oder biometrischer Authentifizierung.

Ein zweites Szenario beschreibt eine mögliche „Bargeld-Renaissance“. In einer zunehmend digitalen und vernetzten Welt könnten Menschen die Vorzüge des Bargelds – etwa seine Anonymität, Unabhängigkeit und Greifbarkeit – wieder mehr schätzen. Auch als Reaktion auf Datenschutzbedenken oder eine technologische Überforderung wäre die Rückbesinnung auf klassische Zahlungsmittel denkbar.

Das dritte Szenario beschreibt eine „verschwindende hybride Bezahlwelt“. Hier bleibt Bargeld zwar formal verfügbar, doch der Zugang wird zunehmend eingeschränkt: Bankfilialen und Geldautomaten werden seltener, das Hantieren mit Scheinen und Münzen unpraktischer. In der Folge sinkt die Nutzung kontinuierlich, bis sich Bargeld allmählich aus dem Alltag verabschiedet, ohne jedoch offiziell abgeschafft zu sein.

Gerade Sicherheitsbedenken gegenüber digitalen Bezahlmethoden und Geldanlagen sind aktuell jedoch noch ein Hauptgrund für das anhaltende Horten von Bargeld, verbunden mit mangelndem Finanzwissen. Doch diese Vorsicht kostet Rendite.

Bargeldbesitzer verpassen Renditechancen 

Die 400 Milliarden gehortetes Bargeld entsprechen knapp 5.000 Euro pro Kopf – eine erhebliche Summe, die wirtschaftlich betrachtet größtenteils brachliegt. Was viele unterschätzen: Dieses Geld verliert mit jedem Monat an Kaufkraft. Bei einer angenommenen Inflation von 3 % sinkt der reale Wert innerhalb von zehn Jahren um etwa ein Viertel. Oder in Zahlen ausgedrückt: Wer 10.000 Euro zehn Jahre lang in bar „herumliegen lässt”, verliert allein durch die Inflation rund 2.500 Euro. Anders sieht es zum Beispiel bei Kapitalmarktinvestitionen aus: Globale Aktienindizes wie der MSCI World brachten im Zehn-Jahres-Schnitt etwa 4–6 % Rendite pro Jahr. Bei exemplarischen 5 % würde der Betrag von 10.000 Euro also nach zehn Jahren auf über 16.000 Euro angewachsen sein.

Neben der Börse bieten die Finanzmärkte mittlerweile jedoch noch zahlreiche innovative Möglichkeiten, um das eigene Portfolio diversifiziert zu gestalten und auf diese Weise Klumpenrisiken zu vermeiden. Zum Beispiel die Private Markets – ein Segment, das früher nur reichen Investoren und Institutionellen vorbehalten war. 

Dank digitaler Sachwerteanteile auf der Blockchain können heute jedoch auch Kleinanleger mittels Plattformen wie FINEXITY bereits mit Beträgen ab 500 Euro in exklusive Sachwerte investieren – darunter Immobilien, Kunst, Wein oder seltene Uhren. Dabei profitieren Investoren wie ein Eigentümer von den möglichen Renditechancen ihrer digitalen Sachwerte-Investments, die in einem diversifizierten Portfolio zusammengestellt werden können.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Bargeld bietet vielleicht augenscheinlich mehr Kontrolle (vom Diebstahlrisiko einmal abgesehen). Langfristig sind Scheine und Münzen, die zu Hause lagern, jedoch Kapitalvernichter. Wer stattdessen möglichst breit diversifiziert in Sachwerte investiert, profitiert von Renditechancen, schützt sich vor der Inflation sowie sinkenden Zinsen und baut nachhaltig ein Vermögen auf.

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