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Sind Investitionen in Sachwerte krisensicher?

Sind Investitionen in Sachwerte krisensicher?

FINEXITY
4 Minuten 
Lesezeit
June 3, 2022

Die aktuelle Volatilität an den Märkten treibt die Inflation in die Höhe und verunsichert Anleger. Viele fragen sich, wo ihr Geld noch sicher ist und wie sich in wirtschaftspolitisch herausfordernden Zeiten wie diesen noch ein Vermögen aufbauen lässt. Neben Gold und Aktien bestimmter Branchen, wie z.B. der Nahrungsmittel- oder Konsumgüterindustrie, zählen auch weitere Sachwerte zu den relativ krisensicheren Geldanlagen. Erfahren Sie, welche Assets als besonders widerstandsfähig gelten und wie auch Privatanleger von den Renditechancen Alternativer Vermögenswerte profitieren können.

Immobilien: Betongold hat Hochkonjunktur

Häuser, Eigentumswohnungen und Gewerbeimmobilien sind hierzulande nach wie vor sehr beliebte Formen der Geldanlage, wie eine aktuelle Statistik untermauert: Bei den „Genutzten Geldanlagen der Deutschen 2021” rangieren Immobilien auf dem ersten Platz der Sachwerte. Zum Zeitpunkt der Erhebung gaben 26 Prozent der Befragten an, in Immobilien zu investieren – 2019 belief sich diese Zahl noch auf 22,9 Prozent.

Auch das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Immobilien-Investmentmarkt hat in den vergangenen Jahren rapide zugenommen. Während 2004 nur 21 Milliarden Euro erreicht wurden, lag das Transaktionsvolumen von Gewerbe- und Wohnimmobilien im Jahr 2021 schon bei über 114 Milliarden Euro.

Der Grund hierfür ist die teils rasante Wertsteigerungen von Immobilien – vor allem in Metropolen und besonders beliebten Regionen, wie z.B. Bayern – von denen Investoren in den vergangenen Jahren profitierten: Der Baupreisindex zeigt, dass sich die Preise für Wohngebäude im Zeitraum 2010 bis 2020 um 29 % erhöht haben; die Preise für Baulandgrundstücke stiegen im gleichen Zeitraum sogar um 102 % und Immobilien in A-Metropolen gewannen ebenfalls dreistellig an Wert.

Aber: Immobilien-Direktinvestments binden für lange Zeit viel Liquidität. Sprich: Das investierte Geld ist wortwörtlich „fest zementiert”. Deshalb sollten sich Anleger erst fragen, wie viel Kapital sie wie lange entbehren können, zumal in Deutschland für fremd genutzte Immobilien eine Spekulationsfrist von zehn Jahren gilt. Währenddessen profitieren Eigentümer eventuell von Mieteinnahmen, müssen aber auch steigende Zinsen, Instandhaltungskosten und mögliche Mietausfälle in ihrer Gesamtrechnung berücksichtigen.

Generell stellen Immobilie als Kapitalanlage aber einen bleibenden Wert dar, den kein Börsenbeben und keine Inflation zum Verschwinden bringen kann. Auch wird die Nachfrage nach Wohnraum aufgrund des Bevölkerungszuwachses in Deutschland aller Erwartung nach weiter anwachsen, sodass eine „Immobilienblase” relativ unwahrscheinlich ist.

Anleger, die von den Immoblien-Marktchancen profitieren, ihr Kapital aber nicht langfristig binden möchten, können von digitalisierten Immobilienanteilen profitieren. Diese finanzieren mit dem Geld mehrerer Anleger attraktive Immobilienprojekte. Das sind zum Beispiel Wohnimmobilien oder Gewerbeobjekte in erstklassigen Lagen. Entsprechend der Anzahl ihrer erworbenen Anteile erzielen Investoren laufende Renditen durch Mieteinnahmen und der Wertsteigerung im Falle eines Verkaufs. Zudem ermöglichen digitale Anteile ein diversifiziertes Portfolio, dessen Anteile jederzeit auf dem Sekundärmarkt veräußert werden können.

Sammlerstücke: Rendite mit Rarem

Fine Wine, Classic Cars und Kunst zählen zu den emotionalsten Investments. Fans können mit Anlagen in Wein, Oldtimer oder Gemälden gleichzeitig ihrem Hobby frönen und auf Preissteigerungen hoffen.

Als inflationsgeschützte Investitionsobjekte, die eine geringe Korrelation zu den Kapitalmärkten aufweisen, fungieren allerdings nur Sammlerstücke, die besonders selten und begehrt sind. So können bestimmte Classic Cars innerhalb von zehn Jahren durchaus dreistellige Wertzuwächse erzielen. Auch Fine Wine kann im Jahr prozentual zweistellige Preissteigerungen erfahren, wie der Liv-ex-Branchenindex zeigt: Er erreichte 2021 einen neuen Höchststand. Den Zahlen zufolge stieg der Liv-ex Fine Wine 100 Index um 20,83 Prozent, während der Aktienindex Dow Jones in diesem Zeitraum nur um 14,43 Prozent zulegte und der Goldmarkt sogar um 3,82 Prozent fiel.

Allerdings generieren auch Sammlerwerte keine laufenden Renditen. Hier liegt der Fokus auf dem erhofften, nominalen Wertzuwachs, bei dem auch Zyklen und Modetrends eine Rolle spielen. Denn ein ganz wesentlicher Aspekt für die Preisentwicklung in einem Sammelgebiet ist, wie viele finanzkräftige Interessenten es dafür in Zukunft geben könnte.

Ohne das entsprechende Fachwissen ist ein solches Investment deshalb sehr spekulativ. Zu beachten ist auch, dass sich Sammlerstücke nicht so leicht wieder zu Geld machen lassen, da der potenzielle Käuferkreis begrenzt und schwer zu erreichen ist. Zudem können die laufenden Kosten – wie z.B. für die Lagerung von Wein, die Garage oder der Unterhalt von Oldtimern – durchaus erheblich sein und die Rendite schmälern.

Diamanten: Brillante Aussichten

Diamanten konzentrieren höchsten Wert auf kleinstem Raum und werden seit Jahrtausenden zur Wertaufbewahrung genutzt. Die Perspektive für Diamant-Anleger hat sich in den vergangenen Jahren aus mehreren Gründen nochmal verbessert: Aufgrund von Schließungen großer Minen und der natürlichen Begrenzung von Diamantenvorkommen gehen die Fördermengen weltweit zurück. Gleichzeitig steigt das Interesse reicher Investoren aus dem asiatischen Raum und treibt die Preise für kostbare Diamanten auf Auktionen in die Höhe. Entsprechend stiegen im Jahr 2021 die durchschnittlichen Preise für Rohdiamanten auf Jahresbasis um rund 21 Prozent nach neun Prozent im Jahr 2020.

Auch für hochkarätige Edelsteine als Investment gilt: Sie sind aufgrund ihres knappen Vorkommens und der hohen Nachfrage zwar relativ krisensicher und bieten somit einen guten Inflationsschutz. Allerdings erfordern sie als Direktanlagen viel Sachkenntnis und ein hohes Investitionsvermögen, das für die Dauer der Investition gebunden bleibt.

Zur Portfolio-Diversifikation eignet sich deshalb – wie auch bei den anderen, genannten Sachwerten – vor allem eine Investition in digitale Anteile. Hiermit können Anleger bereits ab 500 Euro von den attraktiven Marktchancen alternativer, vergleichsweise krisenbeständiger Vermögensbausteine profitieren und bleiben dabei maximal flexibel.

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