Knight Frank Wealth Report 2023: So ticken die Superreichen in Sachen Geldanlage
Classic Cars, Kunst, Fine Wine, Whiskey oder Immobilien: die “oberen Zehntausend” investieren meist in andere Assets, als Kleinanleger. Dies zeigt der alljährliche Wealth Report der Luxus-Immobilienagentur Knight Frank. Er gilt als der ultimative Leitfaden zur Beurteilung der Top-End-Immobilienmärkte, der globalen Vermögensverteilung, der Risiken und Chancen für den Wohlstand, Investitionsmöglichkeiten in Gewerbeimmobilien, Philanthropie und Trends bei Luxusausgaben. Erfahren Sie, wie die HNWI (High-Net-Worth-Individual) und UHNWI (Ultra-high-net-worth individual) 2023 investieren und welche Strategien sich dadurch auch für Kleinanleger ableiten lassen.
Quelle: Zum Knight Frank Wealth Report
Erklärung: HNWI (High-Net-Worth-Individual)
Erklärung: UNHWI (Ultra-High-Net-Worth-Individual)
Vom Post-Covid-Aufschwung zum Inflations-Abschwung
Die Jahre 2022 und 2023 könnten kontroverser nicht sein: Als Reaktion auf die abflauende Pandemie, das Ende der weltweiten Lockdowns und dem damit verbundenen Konsumstau zeichnete sich Anfang 2022 in vielen Ländern ein wirtschaftlicher Aufschwung ab. Doch mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine und die steigende Inflation hat sich das Blatt gewendet: Es folgte einer der größten und schnellsten Zinsanstiege in der Geschichte. Infolgedessen brachen in manchen Ländern die Immobilienpreise ein und das Geldvermögen sank. Die Autoren des Knight Frank Wealth Report gehen jedoch davon aus, dass sich die Stimmung der Anleger wieder aufhellen wird, wenn die Höchststand der Zinssätze absehbar ist. Doch welche Themen könnten das Anlegerverhalten in diesem und im nächsten Jahr bestimmen?
Luxus-Immobilien
Laut Daten des Wealth Report sieht fast ein Drittel der Anleger Immobilieninvestitionen als Inflationsschutz und sinnvolle Diversifizierung. Im kommenden Jahr wollen 19% der UHNWIs
direkt in ertragsstarke Immobilien investieren, während 13% den indirekten Weg über Immobilien-Fonds oder Direktbeteiligungen wählen. Dabei stehen bei den Superreichen seit Jahren Luxus-Immobilien in New York, Los Angeles und London hoch im Kurs: Die Metropolen führten das Feld in Bezug auf die Anzahl der Verkäufe an, wobei London auf dem Ultra-Prime-Markt (25 Millionen Dollar und mehr) sogar den höchsten Umsatz seit 2014 verzeichnet.
Doch es müssen nicht immer New York, Los Angeles oder London sein: Aktuell sieht man auch bei Immobilien in Städten wie Lissabon, Taipeh und Athen große Preissprünge, und Frankfurt liegt sogar mit einem durchschnittlichen Anstieg der Preise für erstklassige Immobilien um 10 % an der Spitze. Ein Grund für den Paradigmenwechsel: Die Lebensqualität, die Sonnenstunden, Grünflächen und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben umfasst, ist ein wichtiges Entscheidungskriterium - und wird von kleineren Städten dominiert. Im City Wellbeing Index von Knight Frank, in dem Oslo, Zürich und Helsinki als die glücklichsten Orte zum Leben genannt werden, taucht beispielsweise keine der Spitzen-Metropolen auf.
Kunst, Classic Cars, Uhren & Fine Wine
(Multi-) Millionäre neigen laut Daten des Reports auch dazu, mehr Geld für Luxusgüter auszugeben, die Genuss und Renditechancen vereinen. Die Leidenschaft für Luxusgüter und Sammlerstücke reflektiert der Knight Frank Luxus-Investment-Index (KFLII), der bereits im Jahr 2022 um 16% ansteigen ist. Dabei führen Kunst (+29 %) und Classic Cars (+25%) die Tabelle an - angetrieben durch rekordverdächtige Verkäufe, Auktionen und einige große und einzigartige Sammlungen, die auf die Märkte kommen.
- Das florierende Kunst-Segment erklärte Sebastian Duthy von Art Market Research:
"Mehrere Sammlungen von Einzeleigentümern, darunter Werke aus dem Besitz des Microsoft-Gründers Paul Allen und der amerikanischen Investorin Anne Bass, erzielten Gesamtwerte von mehr als 2,5 Milliarden Dollar, was mehr als einer Verdoppelung der Sammlungsverkäufe im Jahr 2021 entspricht. Mit der Provenienz eines prominenten Sammlers im Gepäck brechen Blue-Chip-Werke regelmäßig Auktionsrekorde, und das vergangene Jahr war keine Ausnahme: Fünf Werke erzielten mehr als 100 Millionen Dollar."
- Investitionen in Classic Cars wurden ebenfalls von herausragenden Auktionsergebnissen angetrieben. So stellte beispielsweise ein Mercedes-Benz Uhlenhaut Coupé im Wert von 143 Millionen US-Dollar einen neuen Rekord für das teuerste, jemals verkaufte Auto auf.
- Im Segment Luxus-Uhren, das 2022 mit einem Plus von 18% auf dem dritten Platz des KFLII lag, wuchs der Umsatz führender Auktionshäuser um 33% auf insgesamt 475 Millionen Pfund. Ein Blick in jeden Auktionskatalog zeigt dabei, dass die Verkäufe in den vergangenen fünf Jahren von nur drei Modellen dominiert wurden: der Nautilus von Patek Philippe, der Royal Oak von Audemars Piguet und der Rolex Daytona.
- Der Index für Fine Wine verzeichnete mit einem Zuwachs von 10% einen etwas geringeren Anstieg als im Jahr 2021 (+16%). Experten zufolge ist dies darauf zurückzuführen, dass einige der Top-Performer des Index ihren Höhepunkt erreicht haben könnten. So sind beispielsweise ausgewählte Burgunder in den vergangenen fünf Jahren bereits um mehr als 80% im Wert gestiegen.
Auch langfristig weisen Investitionen in Collectibles interessante Renditeperspektiven auf: So hat der Preis für seltene und begehrte Oldtimer in den vergangenen zehn Jahren laut Daten des Wealth Report 2023 um 194% zugelegt; Fine Wine hat sich im Vergleichszeitraum um 120% verteuert.
Um auch Kleinanlegern Zugang zu Investments in Luxusgüter zu ermöglichen, die sonst nur HNWIs oder UHNWIs vorbehalten sind, hat FINEXITY die Digitalisierung und Tokenisierung von Sachwerten lanciert. Auf diese Weise können Investoren bereits ab 500 Euro wie ein Eigentümer von den attraktiven Renitechancen ausgewählter Immobilien, Uhren, Classic Cars, Fine Wine, Kunstwerken oder Diamanten profitieren.