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Pop-Art: Inspirierende Kunstwerke für Sammler und Investoren

Pop-Art Kunstwerke wie die „Campbell's Soup Cans” von Andy Warhol, die Comic-Motive von Roy Lichtenstein oder bunten Cartoon-Zeichnungen von Keith Haring sind weltberühmt. Doch woran lässt sich Pop-Art erkennen und wie entstanden die charakteristischen Merkmale? Wir stellen Ihnen eine der prägendsten Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts, ihre berühmtesten Künstler und deren Werke genauer vor.

July 9, 2021
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Redaktion

Die Entstehung der Pop-Art

Pop-Art („populäre Kunst”) ist eine Kunstrichtung, die Mitte der 50er-Jahre unabhängig voneinander in Großbritannien und den USA entstand. Die englische Variante war geprägt vom Kontrast zwischen der Sparsamkeit und dem Konsumverzicht der Nachkriegsära und der Popularität von Medien und Konsumgütern, die aus den USA nach England kamen. In Amerika resultierte Pop-Art aus dem erwachten Selbstbewusstsein der amerikanischen gegenüber der europäischen Kunst.

Unter vielen Kunsthistorikern gilt der Engländer Richard Hamilton als Gründer der Pop-Art. Sein Bild „Just What Is It That Makes Today’s Homes So Different, So Appealing?” aus dem Jahr 1956 wird als erstes Werk der neuen Kunstrichtung betrachtet. Die für Laien kaum als Pop-Art erkennbare Collage war als Angriff auf die damalige, von Werbung und Konsum geprägte Gesellschaft zu verstehen und legte den Grundstein für eine ganze Kunstepoche. Hamiltons Werk diente auch als Motiv für das „This is Tomorrow“-Ausstellungsplakat, einer Veranstaltung der britischen Independent Group, die Werbung und Massenmedien in den Kunstbegriff übertrug.

Pop-Art erlangte in den Folgejahren internationale Anerkennung und feierte ihren Höhepunkt in den 1960er Jahren in den USA. Dort galt Pop-Art als Gegenentwurf zum in Europa vorherrschenden abstrakten Expressionismus. Ikonen wie Andy Warhol waren in der weltweiten Kunstszene bis in die 1980er Jahre sehr präsent und beeinflussen bis heute Neo-Pop-Künstler wie beispielsweise Takashi Murakami.

Wodurch sich Pop-Art Kunstwerke definieren

In der Pop-Art werden alltägliche Dinge und Gegenstände, Logos, Comics, Filme oder Werbematerialien erkennbar, aber verfremdet dargestellt. Die verwendeten Motive werden dabei aus ihrem ursprünglichen Kontext gerissen, isoliert und somit in ihrem Bedeutungsinhalt verändert. Dabei besticht die Pop-Art durch eine flächige, plakative, oft großformatige und illustrative Darstellungsweise in Verbindung mit extremer Farbigkeit, wobei reine oder Primärfarben im Vordergrund stehen. Auch eine klare Abgrenzung von Elementen mithilfe von schwarzen Linien ist charakteristisch.

Häufige Techniken sind Malerei, Installationen und Collagen, aber auch Druckgrafiken wie Offset und Siebdruck. Eine populäre Darstellungsform der Pop-Art war die serielle Reihung eines Motivs. Andy Warhol verwendete dieses Stilmittel häufig, weil es sowohl den Fokus auf die Massenproduktion des Industriezeitalters, als auch sein eigenes künstlerisches Interesse an der seriellen Wiederholung legte. Eines der bekanntesten Beispiele ist Warhols ikonisches Werk „Campbell’s Soup Cans“. Diese Serie besteht aus 32 annähernd deckungsgleichen Werken, als Spiegelbild der 32 verschiedenen Geschmacksrichtungen des Suppenproduzenten.

Die Bedeutung der Pop-Art in der internationalen Kunstgeschichte

Pop-Art ist eine der wichtigsten Kunstbewegungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und beeinflusste Werbung, Musik, Design und Mode. Vor allem in den USA reflektierten die realistischen Werke die Massenkultur und die gesellschaftliche Entwicklung, wie sie in der Malerei der Vergangenheit nie gelingen konnte. Im Gegensatz zur abstrakten Malerei sollten Alltagsgegenstände für sich wirken und ins Bewusstsein der Menschen rücken. Die ursprüngliche Motivation der Pop-Art Künstler war der wiedergewonnene Wohlstand nach dem Zweiten Weltkrieg und das Wirtschaftswunder samt erschwinglicher Konsumgüter. Die anfängliche Begeisterung schlug jedoch später in eine kritischere Grundhaltung um – ausgelöst durch Ereignisse wie z.B. den Vietnamkrieg oder das Attentat auf John F. Kennedy. Die Pop-Art Kunst hielten in dieser Phase der nur scheinbar perfekten (Konsum-) Gesellschaft den Spiegel vor und rückte deren Schwächen ins Rampenlicht.

Berühmte Pop-Art Künstler und ihre Werke

Zu den bedeutendsten Künstlern der Pop-Art zählen – neben dem bereits erwähnten Richard Hamilton – unter anderem Roy Lichtenstein, James Rosenquist, Andy Warhol und Keith Haring, deren Werke bei Sammlern und Investoren gleichermaßen beliebt sind:

  • Roy Lichtenstein

Der in New York geborene Künstler gilt als einer der Pop-Art Pioniere und wurde in den Anfangsjahren von kubistischen Künstlern wie Picasso und Brague beeinflusst. Seine bekanntesten Werke, die sich meist an populärer Werbung und Comics anlehnen, sind unter anderem „Popeye”, „Drowning Girl” und „Yellow Landscape”.

  • James Rosenquist

Der gelernte Plakatmaler ließ sich für seine großformatigen Gemälde vor allem von der Werbung inspirieren, nutzte seine Kunst aber auch, um Kritik an der Politik zu üben. Sein teuerstes, versteigertes Kunstwerk war „Be beautiful”, das 2014 für 3.301.000 Dollar den Besitzer wechselte. 

  • Andy Warhol

Warhol war und ist der bekannteste und einflussreichste Pop-Art Künstler. Dessen ikonische Werke wie Mar­i­lyn, Cam­pell‘s Sup­pen­dose oder Co­ca-Co­la-Flaschen lebten oft von der Wiederholung und sollten der konsumgeprägten, amerikanischen Ge­sellschaft ei­nen Spiegel vorhalten. Sein Gemälde „Silver Car Crash (Double Disaster)" hat bei Sotheby's in New York mit 105 Millionen Dollar einen Auktionsrekord für Werke von Andy Warhol aufgestellt.

  • Keith Haring

Der 1958 in Pennsylvania geborene Keith Haring war einer der prägenden Künstler der 1980er Jahre, dessen Werke von der Grafittikunst inspiriert waren. Harings teuerstes Werk „UNTITLED” wurde 2017 für 6.537.500 Dollar versteigert.


In den vergangenen Jahren ist das Interesse an Pop -Art seitens Museen und Investoren wieder enorm gewachsen. So wurde beispielsweise 2020 eine große Retrospektive von Warhols Werk im TATE Modern ausgestellt und die Sammlungen im Whitney Museum, MOMA oder Musée d’Art Moderne de Paris waren und sind Publikumsmagneten. Große Ausstellungen honorieren nicht nur die Bekanntheit, das Talent und das Prestige der Pop-Art Künstler, sondern haben auch einen großen Einfluss auf den Preis und die Wertsteigerung ihrer Werke auf dem Kunstmarkt.

Um erfolgreich in Pop-Art zu investieren, sollte man über das nötige Expertenwissen verfügen, regelmäßig Galerien und wichtige Veranstaltungen besuchen und durch das Lesen von Publikationen oder Fachmagazinen immer auf dem neuesten Stand bleiben. Doch auch über Online-Kunstplattformen, die den gesamten Investmentprozess in Kunstsachwerte im Sinne des Investors abwickeln, gelingt Interessenten eine sinnvolle Portfolioerweiterung mit geringen Einstiegsbarrieren und attraktiven Marktchancen.