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Rentabel und zeitlos-schön: Luxusuhren laufen Aktien den Rang ab

Rentabel und zeitlos-schön: Luxusuhren laufen Aktien den Rang ab

FINEXITY
4 Minuten 
Lesezeit
April 20, 2023

Der Markt für Luxusuhren boomt seit Jahren. Trotz eines leichten Preisrückgangs in den vergangenen zwölf Monaten sind begehrte Modelle von Patek Philippe, Rolex oder Audemars Piguet so teuer wie nie zuvor - und schlagen hinsichtlich ihrer Rendite sogar Aktien als Anlageklasse. Erfahren Sie mehr über die aktuelle Entwicklung des Uhrenmarkts, warum luxuriöse Zeitmesser ein hervorragendes Investment darstellen, und welche Modelle aus Anlegersicht besonders interessant sind.

Marktentwicklung Luxusuhren

Lange galten teure Armbanduhren primär als Statussymbol und Sammlergegenstand. Doch in den vergangenen Jahren, die von Schwankungen an den Märkten, Nullzinsen und der Corona-Pandemie geprägt waren, haben viele Anleger “sichere Häfen” für ihr Kapital gesucht. Deshalb investierten immer mehr Menschen in Sachwerte als Kapitalanlage. Idealerweise mit persönlichem Bezug - wie z. B. Fine Wine, Kunst, Immobilien oder eben Luxusuhren. Diese sogenannten “Sweetheart“-Investments sind vor allem bei Jüngeren gefragt. Zahlungskräftige Konsumenten aus der Gruppe der Millennials und der Generation Z entdeckten im Lockdown das teure neue Hobby Schweizer Uhren und auch zahlungskräftige, asiatische Käufer trieben die Preise in die Höhe.

Dies untermalt der Gesamtmarktindex von WatchCharts - einem Indikator für finanzielle Trends auf dem Markt für gebrauchte Uhren. Er setzt sich aus 60 Uhren der zehn wichtigsten Luxusuhrenmarken nach Transaktionswert zusammen und zeigt den durchschnittlichen Marktpreis dieser 60 Uhren (in USD) im Laufe der Zeit. Im Januar 2020 notierte er noch bei 21.966 Dollar - aktuell steht der Index bei rund 33.500 Dollar.

Und das, trotz eines Preisrückgangs in den vergangenen Monaten, der jedoch vor allem aus einem Angebotsüberhang resultierte: Uhrenhändler und Privatverkäufer haben den Markt mit Zeitmessern überschwemmt. Selbst begehrte Renner wie Daytona-Modelle von Rolex, die Nautilus von Patek Philippe und die Royal Oak von Audemars Piguet sind vermehrt zum Verkauf angeboten worden. So nahm die Zahl der Uhren auf dem Zweitmarkt im vergangenen Jahr stetig zu. Im Dezember 2022 lagen die verfügbaren Bestände 50 Prozent über jenem zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr, wie WatchCharts ausweist.

Dennoch wuchs der Markt für gebrauchte Luxusuhren laut einer Studie von Boston Consulting 2022 auf 24 Milliarden Dollar - dies ist fast die Hälfte des Marktes für neue Uhren, der 55 Milliarden Dollar schwer ist. Boston Consulting erwartet bis 2026 ein weiteres, jährliches Wachstum von neun Prozent auf 35 Milliarden Dollar. LuxeConsult, ein unabhängiges Beratungsunternehmen für die Schweizer Uhrenindustrie, prognostizierte kürzlich, dass der Gebrauchtmarkt den für neue Uhren bis 2033 überholen wird und dann 85 Milliarden Dollar erreichen könnte.

Gebrauchte Luxusuhren schlagen Aktien als Anlageklasse

Preissteigerungen bzw. Wachstumsprognosen in dieser Größenordnung legen nahe, dass Luxusuhren den Vergleich mit anderen Asset-Klassen wie z. B. Aktien nicht scheuen müssen. Tatsächlich haben teure Zeitmesser der drei Luxusmarken Rolex, Patek Philippe und Audemars Piguet laut Boston Consulting seit 2018 um durchschnittlich 20 Prozent pro Jahr zugelegt und damit sogar die Performance des US-Aktienmarktes deutlich übertroffen: Der Leitindex S&P 500 erzielte von August 2018 bis Januar 2023 eine durchschnittliche Rendite von “nur” acht Prozent pro Jahr. Dies war kein einmaliges Phänomen: Auch während der Finanzkrise 2007-2009 übertraf die Preisentwicklung für Sammleruhren die Rendite des S&P 500.

Exporthit Schweizer Uhren

Die Aufmerksamkeit der Anleger hat sich laut Studiendaten vor allem auf diese Modelle konzentriert: die Nautilus von Patek Philippe, die Royal Oak von Audemars Piguet und die Daytona und GMT-Master II von Rolex. Auf dem Gebrauchtmarkt erzielen diese Modelle in der Regel 200 Prozent des Marktpreises aus erster Hand. Einzelne Rolex Cosmograph Daytona Uhren mit einem Einzelhandelspreis von 14.800 Dollar wurden kürzlich auf Gebrauchtuhrenbörsen für 24.250 bis 38.500 Dollar verkauft.

Generell sind und bleiben vor allem Schweizer Uhren bei Fans und Investoren rund um den Globus begehrt. Dies verdeutlichen die Exportzahlen aus dem vergangenen Jahr: 2022 wurden Uhren im Gesamtwert von etwa 23 Milliarden Franken (25,6 Milliarden Dollar) verkauft - ein neuer Rekord. Besonders interessant dabei war, dass die Anzahl der exportierten Uhren zwar zurückgegangen ist, dafür aber mehr teure Zeitmesser ab ca. 3.000 Franken pro Stück verkauft wurden. Die wichtigsten Exportmärkte für Schweizer Uhren blieben die USA, China und Hongkong; Deutschland rangierte auf dem siebten Platz.

Stilvoller Inflationsschutz

Teure Uhren eignen sich gut als Geldanlage und Inflationsschutz - aber nicht jedes Modell kann auf dem Markt die gewünschte Wertsteigerung erzielen. Wer mit Luxusuhren eines Tages attraktive Renditen realisieren möchte, braucht Kapital, Ausdauer, Branchenkenntnis und ein umfangreiches Uhren-Fachwissen. Denn vor allem täuschend-echte Uhren-Plagiate aus China sind für Hersteller, Onlinehändler und Käufer ein Risiko. Deshalb ist es ratsam, vor dem Kauf einer Luxusuhr Experten zurate zu ziehen. Aber selbst dann stellen Faktoren wie Preis und Liquidität ein Problem dar. Denn zum einen können Luxusuhren durchaus fünf- bis sechsstellige Beträge kosten. Geld, das nicht jeder Privatanleger “auf der hohen Kante” hat. Zum anderen ist das in Uhren investierte Kapital meist an wenige Objekte gebunden und kann deshalb nicht diversifiziert investiert und im Bedarfsfall schnell liquidiert werden.

Deshalb empfiehlt es sich für Einsteiger, Geld in digitalisierten Sachwertanteilen anzulegen. Auf diese Weise können Uhrenfans bereits ab 500 Euro in verschiedene Sammlerobjekte wie z. B. Luxusuhren von Rolex oder Patek Philippe investieren, sind dabei “auf der sicheren Seite”, müssen keine teuren Revisionskosten zahlen, profitieren von der Renditeentwicklung und bleiben liquide. Denn digitale Sachwertanteile können jederzeit auf dem Sekundärmarkt zum Verkauf angeboten werden.

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