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Stablecoins: US-Regierung und Circle-IPO verstärken Investment-Hype

Stablecoins: US-Regierung und Circle-IPO verstärken Investment-Hype

FINEXITY
4 Minuten 
Lesezeit
August 6, 2025

Stablecoins sind zwar keine brandneue Erfindung, stehen jedoch erst seit Kurzem im Fokus der Finanzmärkte. Dazu hat zum einen das extrem erfolgreiche IPO des Fintechs Circle Internet Group beigetragen, das den Stablecoin USCD emittiert. Zum anderen die US-Politik, die an der Regulierung der Kryptowährungen arbeitet. Doch was sind Stablecoins eigentlich, und wie nachhaltig ist der Hype rund um die “stabilen Münzen“ wirklich?

Digitalwährungen mit “realen” Sicherheiten

Stablecoins sind digitale Währungen, die - im Unterschied zu Bitcoin & Co - oft an einen stabilen Vermögenswert, wie z.B. den US-Dollar oder Euro, gekoppelt sind. Wenn also etwa ein Stablecoin im Wert von 1 US-Dollar ausgegeben wird, wird auch eine Reserve von 1 US-Dollar hinterlegt. Neben durch Fiat-Währungen gestützte Stablecoins gibt es auch Krypto-gestützte Stablecoins. Sie werden durch eine andere Kryptowährung oder ein Krypto-Asset gedeckt. Hierbei ist die Deckung oft über intelligente Verträge (Smart Contracts) geregelt. Die dritte Form, algorithmische Stablecoins, wiederum nutzen komplexe Algorithmen, um das Angebot des Stablecoins zu regulieren und so den Wert stabil zu halten.

Damit bieten sie die Vorteile der Blockchain-Technologie, wie schnelle und kostengünstige Transaktionen, ohne die extreme Volatilität klassischer Kryptowährungen wie Bitcoin. Technisch funktionieren sie als sogenannte Token auf bestehenden Blockchains. Zu den bekanntesten Stablecoins zählen Tether (USDT), USD Coin (USDC), Binance USD (BUSD) und DAI, der dezentralisiert und über Kryptowährungen besichert ist.

Rückenwind durch Circle IPO und US-Regulierung

Seit Anfang 2024 hat sich der Market Cap aller im Umlauf befindlichen Stablecoins mit 240 Milliarden Dollar fast verdoppelt. Ein Auslöser für den “Hype” war unter anderem ein bedeutender Schritt der US-Politik: Der Senat verabschiedete Anfang Juli 2025 mit dem sogenannten Genius Act erstmals ein Gesetz, das die Grundlage für eine landesweite Regulierung von Stablecoins schaffen soll. Das Gesetz schreibt vor, dass Stablecoins die Gelder, die sie von Anlegern und Verbrauchern erhalten, sicher anlegen müssen. Dazu zählen vor allem Bankeinlagen oder ähnlich liquiden Assets wie kurzfristige US-Schuldverschreibungen (Treasury Bills), die Laufzeiten von wenigen Wochen haben.

Beobachter sprechen dabei von einem Meilenstein für die bislang kaum regulierte Branche und von einem wichtigen Durchbruch für digitales Geld. Der Beweggrund der USA ist nicht uneigennützig. Steigt die Nachfrage nach Stablecoins, werden auch mehr Staatsanleihen zu deren Absicherung gekauft. Die Zinsen dieser Papiere fallen und die USA können sich günstiger Geld vom Markt leihen, was die hohen Staatsausgaben etwas kompensieren dürfte.

Zusätzliche Aufmerksamkeit erhielten Stablecoins durch den Börsengang der Circle Internet Group, dem Unternehmen hinter dem Stablecoin USDC, dessen Aktienkurs kurz nach dem IPO am 5. Juni explodiert ist. Davon profitieren auch Krypto-Plattformen wie Coinbase, deren Kurse in die Höhe schossen, da sie zu den Hauptprofiteuren des Stablecoin-Booms zählen dürften. 

Stablecoins: Chancen und Risiken

Stablecoins vereinen im Idealfall “das Beste aus zwei Welten”: die Stabilität von herkömmlichen Währungen und die technologischen Vorteile von Kryptowährungen. Für Anleger bieten USDC & Co. deshalb gleich mehrere Chancen: Sie ermöglichen den Zugang zu dezentralen Finanzmärkten (DeFi), können Zinsrenditen generieren und gelten in Krypto-Portfolios als risikoärmerer Ausgleich. Auch in der internationalen Zahlungsabwicklung und bei Großkonzernen gewinnen sie an Bedeutung. 

Denn als digitales Bindeglied zwischen Distributed-Ledger-Systemen (DLT) und dem klassischen Zahlungsverkehr ermöglichen sie reibungslose Transaktionen und dienen als stabiles Zahlungsmittel in einem ansonsten hochvolatilen Krypto-Markt. Besonders in Ländern mit instabilen Währungen und dysfunktionalen Bankensystemen bieten Stablecoins außerdem privaten Nutzern einen digitalen Schutzraum gegen Inflation und Kapitalflucht. Auch im globalen Zahlungsverkehr eröffnen sie neue Möglichkeiten: Transaktionen können in Echtzeit, kostengünstig und ohne Zwischeninstanzen abgewickelt werden. Im E-Commerce, bei Peer-to-Peer-Überweisungen und In-Game-Käufen werden Stablecoins bereits für bedingte Zahlungen oder Treuhandlösungen eingesetzt oder sind in Planung. Auch bei großen Konzernen: Apple verhandelt seit Januar mit Krypto-Unternehmen über die Integration in Apple Pay, Airbnb arbeitet gemeinsam mit Worldpay an kostengünstigeren Zahlungslösungen und Elon Musks Plattform X diskutiert mit Stripe über Stablecoin-basierte Transaktionen für die geplante X Money App.

Doch Experten warnen: Sollte die Deckung wackeln oder der Emittent in Schwierigkeiten geraten, kann sich die Stabilität der Coins als trügerisch erweisen. Auch eine schärfere Regulierung - insbesondere in Europa - bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Die EZB und andere Währungswächter sehen Stablecoins kritisch, weil sie potenziell die Geldpolitik und den digitalen Euro untergraben.

Investoren, die nicht ausschließlich auf die Performance von Kryptowährungen oder Stablecoins “wetten”, aber dennoch von den Chancen der Blockchain profitieren möchten, können über FINEXITY in digitale Sachwerte investieren. Sprich: in tokenisierte Assets von Immobilien über Kunst und Infrastruktur bis hin zu seltenen Uhren. Die Tokenisierung über Smart Contracts auf der Blockchain sorgt hierbei für die nötige Transparenz, Teilbarkeit und niedrige Einstiegshürden - jedoch mit einer realwirtschaftlichen Substanz (= Sachwerte) im Hintergrund. So verbindet FINEXITY die Chancen von innovativen Technologien mit der Stabilität klassischer Vermögenswerte.

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