PS-Show der Superlative: Das waren die Highlights der Monterey Car Week 2022
Während die Automobilbranche in weiten Teilen der Welt unter den Folgen der digitalen Transformation, Elektrifizierung, Inflation und Lieferengpässen ächzt, wurde in Kalifornien ein PS-Fest der Superlative gefeiert: Die Monterey Car Week, die alljährlich im August alle Blicke auf sich zieht. Obwohl traditionelle Messen wie der Genfer Salon komplett abgesagt wurden oder zumindest einen deutlichen Aussteller-Schwund verzeichneten, konnten sich die Veranstalter der Monterey Car Week vor Anfragen kaum retten. Das liegt zum einen am Ambiente, da die Monterey Car Week nicht in einer staubigen Messehalle abgalten wird, sondern fast 30 Veranstaltungen in der gesamten Region in Kalifornien umfasst. Darunter Autoshows, Rennen, Auktionen, Kunst und Vorträge und natürlich der weltberühmte Pebble Beach Concours d'Elegance, bei dem unzählige, bemerkenswerte Blue Chip Sammlerautos um Klassen- und Gesamtsiege kämpfen. Zum anderen an dem hochklassigen Aussteller-Programm, das den unterschiedlichsten Geschmäckern gerecht wird.
Highlight für Fans von Classic Cars und Neuheiten
In Monterey gibt es sowohl Oldtimer aller Preis- und Altersklassen, Supersportwagen, schillernde Luxuslimousinen und Prototypen, als auch skurrile und verbeulte Automobile zu sehen. Diese Mischung verleiht der Monterey Car Week ihren ganz besonderen Charme.
Im Wesentlichen besteht das PS-Event der Superklasse aus folgenden Einzelveranstaltungen:
- The Quail
The Quail ist eine auf 200 Autos limitierte Automobilausstellung, die im Quail Lodge & Golf Club stattfindet. Der Eintritt kostet 1500 Dollar Euro, die Warteliste ist lang und der Zugang streng begrenzt. Angeblich dürfen lediglich 3500 Besucher ihren Fuß auf das exklusive Grün setzen. Im Gegensatz zum Pebble Beach Contest werden die The Quail Fahrzeuge nicht bewertet.
- Pebble Beach Concours d’Elegance
Der Pebble Beach Concours d'Elegance ist die finale Veranstaltung der Automobilwoche. Gut 200 Exemplare der internationalen Top-Sammlerautos aus 21 Ländern und 32 US-Bundesstaaten haben sich bei der letzten Monterey Car Week versammelt, um den begehrten Titel “Best of Show“ beim Pebble Beach Concours d`Elegance 2022 zu gewinnen. Nach dem Start in Pebble Beach führt die Route entlang des legendären 17-Mile-Drive und dem atemberaubenden Highway 1 an der Pazifikküste entlang in Richtung Big Sur. Danach kehrt der Korso zurück nach Pebble Beach, um das Rolex-Zielportal zu passieren. In diesem Jahr wurde ein 1932 Duesenberg J Figoni Sports Torpedo, ausgestellt von Lee R. Anderson Sr., als “Best of Show” ausgezeichnet.
- Concours d’Lemons
Das entspannte, aber ebenso sehenswerte Gegen-Event zu Pebble Beach ist der Concours d'Lemons. Hierbei treten teils schrottreife, aber auf jeden Fall skurrile, geliebte und fahrbare Autos gegeneinander an.
- Neuvorstellungen
Auf der Monterey Car Week werden mittlerweile jedoch nicht nur exklusive Blue Chip Sammlerfahrzeuge, sondern auch richtungsweisende Elektromodelle enthüllt: So begeisterte 2022 beispielsweise Polestar Automobilfans mit seinem zukünftigen Cabriolet - dem Polestar 6. Lucid Motors zeigt das über 1.000 PS starkes Topmodell Sapphire. Und Bentley war anlässlich des 103-jährigen Firmenjubiläums gleich mit 103 Top-Fahrzeugen in Monterey vertreten - darunter das Ultra-Luxus-Modell Mulliner Batur für knapp zwei Millionen Euro pro Stück.
- Versteigerungen
Angesichts der zahlreichen, gutsituierten Besucher sind natürlich auch Auktionshäuser wie Sothebys, Goodings oder Bonhams in Monterey am Start - und erzielten 2022 sogar einen neuen Rekord. Der Gesamtumsatz der Auktionen in Monterey belief sich auf fast eine halbe Milliarde Dollar und übertraf damit den bisherigen Rekordwert aus dem Jahr 2015, der bei 395 Millionen Dollar gelegen hatte.
Das waren die Top-5 Classic Cars der Monterey Car Week 2022
Insgesamt wechselten während der Monterey Car Week 2022 mehr als 790 Fahrzeuge zu einem Durchschnittspreis von 590.000 Dollar den Besitzer. Mehr als 110 Autos wurden an einem einzigen Wochenende für jeweils mehr als eine Million Dollar verkauft. Während die Klassiker aus den 30er- und 50er-Jahren die höchsten Erlöse erzielten, setzen die Supersportwagen der 80er- und 90er-Jahre auf etwas niedrigerem Niveau ihren Höhenflug fort.
Die Hitliste der fünf teuersten Sammlerfahrzeuge sah am Ende so aus:
- 1955er Ferrari 410 Sport Spider, 22.005.000 Dollar
Er war und ist ein Rennsportwagen mit einer beeindruckenden Historie und ebensolcher Formgebung. Lediglich vier Exemplare dieses Typs wurden gebaut, wobei das in Monterey versteigerte Auto das mit Abstand erfolgreichste des Quartetts ist. Der Wagen startete in den Jahren 1956 bis 1958 bei knapp 40 Rennen, holte elf Siege und 19 Podiumsplätze. Der US-Rennfahrerlegende Carroll Shelby gelang mit diesem Ferrari der Durchbruch.
- 1937er Bugatti Type 57 Atalante Coupé, 10.345.000 Dollar
Ebenfalls nur vier Exemplare dieses Modells entstanden zwischen 1936 und 1938. Drei der außergewöhnlichen Coupés existieren noch. Sie gelten als die teuersten Automobile der Welt. Nach dem vierten Atlantic wird noch gesucht - er könnte jedoch bereits vor dem zweiten Weltkrieg verschrottet worden sein.
- 1937er Mercedes-Benz 540 K Roadster, 9.905.000 Dollar
Von den 419 in Sindelfingen gebauten 540 K verließen nur eine Handvoll in der Version "Special Roadster" das Werk. In den Papieren des in Monterey versteigerten Mercedes-Benz stand zudem ein adeliger Erstbesitzer: König Mohammed Zahir, Schah von Afghanistan.
- 1924er Hispano-Suiza H6C Torpedo, 9.245.000 Dollar
Mit seinem geplankten Holzaufbau ist der einst für den Rennfahrer André Dubonnet gefertigte Hispano-Suiza H6C Torpedo bis heute ein faszinierendes Stück Automobilgeschichte. Die ultraleichte Karosserie wurde von Nieuport, dem Hersteller des im Ersten Weltkrieg in Luftkämpfen eingesetzten Jagdflugzeugs 28, aus Tulpenholz handgefertigt. Sie wurde auf einem H6C Boulogne-Fahrgestell aufgebaut, das von einem 8-Liter-H6C-Motor mit 45 PS angetrieben wurde.
- 1957er Ferrari 500 TRC Spider, 7.815.000 Dollar
Von diesem Modell wurden immerhin etwa 19 Exemplare gebaut. Das legendäre Rennsportauto mit Reihenvierzylinder nahm bei mehreren Veranstaltungen in Europa Trophäen mit nach Hause - darunter einen Klassensieg in Le Mans 1957. Beim 500 TRC steht die Zahl „500“ weiterhin für den (auf-)gerundeten Hubraum je einzelnem Zylinder, „TR“ steht für „Testa Rossa“ und das angehängte „C“ bedeutet je nach Lesart „Anhang C“ des Sportwagen-Reglements der FIA oder für das Wort „clienti“ (italienisch für „Kunden“). Dies war ein Hinweis darauf, dass der 500 TRC gezielt für die Bedürfnisse von kleinen Rennsportteams und Privatfahrer entwickelt wurde.
Blue Chip Autos: Prestigeobjekt und Portfoliobaustein
Die Auktionen in Monterey gelten weltweit als wichtigster Test für den Markt klassischer Fahrzeuge und zeigten diesmal mehr als deutlich, dass bei wohlhabenden Classic Car Sammlern trotz (bzw. wegen) der Inflation, Rezessionsangst und Börsen-Baisse das Geld locker sitzt.
Das ist naheliegender, als es auf den ersten Blick wirkt. Denn Classic Cars als Liebhaberobjekt und Geldanlage sind begehrte, knappe und somit teure Sachwerte, die nicht nur geringen Preisschwankungen unterliegen, sondern sogar hohe Wertsteigerungen aufweisen können.
Natürlich haben die wenigsten Investoren Millionenbeträge für Blue Chip Fahrzeuge “auf der hohen Kante”. Deshalb bietet FINEXITY Classic Car Fans und interessierten Anlegern jetzt einen niedrigschwelligen Zugang zu diesem attraktiven Markt. Mittels digitaler Anteile können sich Investoren schon ab 500 Euro ein diversifiziertes Sachwerte-Portfolio zusammenstellen, das neben automobilen Legenden u.a. auch Kunst, Collectibles, Musikinstrumente und Immobilien enthalten kann.