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Wie die Millennials die Zukunft der Finanzbranche gestalten

Wie die Millennials die Zukunft der Finanzbranche gestalten

FINEXITY
4 Minuten 
Lesezeit
September 25, 2020

Die Generation der Millennials stellt bald den größten Anteil an der erwerbstätigen Bevölkerung. Die heute 24- bis 39-jährigen übernehmen jetzt schon Führungspositionen und unternehmerische Verantwortung. Millennials leben Werte wie Selbstständigkeit, Eigenverantwortung, Individualismus und bevorzugen personalisierbare Erlebnisse. Mit ihrem Weltbild verändert die Generation auch die Zukunft der Finanzbranche maßgeblich und öffnet neue Wege der digitalen Vermögensallokation.

Finanzen selbstständig managen ohne Mittelsmann

In ihren verhältnismäßig jungen Jahren haben Millennials bereits erstaunlich viele globale Krisen miterlebt: die asiatische Finanzkrise 1998, der Crash der Dotcom-Blase Anfang der 2000er Jahre, die Weltfinanzkrise 2008 und jüngst die Coronakrise. Dabei haben Millennials statistisch gesehen weniger Vertrauen in Institutionen  als ihre Vorgängergenerationen. Die Deloitte-Studie „Millennial Survey 2019“ konstatiert einen hohen Vertrauensverlust in Politik und Wirtschaft allgemein. Problemlösungskompetenz wird eher Privatpersonen als offiziellen Vertretern zugestanden. Diese Haltung geht einher mit einer großen Skepsis gegenüber fehlenden Lösungen in großen gesellschaftlichen Fragen wie der Klimakrise oder der Altersversorgung, die die Millenials besonders bewegt. 

Trotz Zukunftssorgen sind die Millenials in Deutschland laut der Studie aber überwiegend zufrieden mit ihrem Leben und sehr überzeugt von ihren Digitalkompetenzen. Millennials sind selbstbewusst und agil, haben keine Angst ihre Meinung zu äußern und nehmen ihre Geschicke lieber selbst in die Hand. So auch ihre Finanzen. Die global vernetzte Generation bevorzugt schnelle, effiziente Dienstleistungen und meidet Mittelsmänner. Warum sich auf langsame, oft gebührenpflichtige Bankdienstleistungen verlassen, um einfache Transaktionen auszuführen, wenn FinTechs hocheffiziente Lösungen bereithalten?

Finanzplattformen dank Distributed Ledger Technologie

Die Distributed Ledger Technologie, kurz DLT, benötigt keine traditionellen Mittelsmänner wie Banken mehr. Transaktionen im Netzwerk werden manipulationssicher als Datenblock einer Kette vorhergegangener Blöcke hinzugefügt und dezentral gespeichert. Zahlungen mit Kryptowährungen, die Signatur von Smart Contracts oder andere digitale Transaktionen sind innerhalb von Millisekunden dank der Blockchain-Technologie möglich. Anstatt eines Mittelsmanns brauchen Teilnehmer technisch gesehen nur eine Plattform. 

Millennials treiben Entwicklungen im Finanzsektor voran, entweder direkt durch ihr Engagement in jungen, disruptiven FinTech-Startups oder durch ihre Nachfrage nach modernen, personalisierbaren und selbstverantwortlichen Finanzlösungen. Der Trend geht hier klar Richtung Kryptowährung und digitale Vermögenswerte. Laut einer repräsentativen Umfrage von Blockchain Capital besitzen 18 % der US-Millennials bereits Bitcoin; etwa die Hälfte aller Millennials in den USA planen, in Zukunft Bitcoin zu kaufen. Kryptowährungen oder elektronische Wertpapiere, die mithilfe einer Blockchain betrieben werden, bieten nicht nur Millenials eine digitale Anlageoption nach individuellem Geschmack. 

Der Handel mit Kryptowährungen, das Zahlen mit digitalen Währungen oder die Übermittlung von Investment-Token ist schnell und effizient. Die Flexibilität und hohe Sicherheit digitaler Transaktionen begünstigen darüber hinaus neue Geschäftsmodelle, die vormals schwer zugängliche Vermögenswerte für ein breites Publikum verfügbar machen.

Die Finanzbranche der Zukunft in der hypervernetzten Wirtschaftswelt

Mit der Distributed Ledger Technology wird der Weg hin zu einer hypervernetzten Wirtschaftswelt beschritten. Das Konzept der hypervernetzten Wirtschaftswelt entwirft ein unternehmensübergreifendes digitales Ökosystem, das die wechselnden und sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der Kunden in den Vordergrund stellt. Einzelne Unternehmen partizipieren mit angebundenen, Blockchain-basierten Dienstleistungen an dem Netzwerk. Kunden bewegen sich durch das Ökosystem und nutzen Anbindungen so, wie sie es momentan für sinnvoll halten. Das Ergebnis ist eine personalisierte, effiziente und potentiell grenzenlose Nutzererfahrung, bei der das klassische Machtverhältnis zwischen Unternehmen und Kunden umgedreht wird. 

Die Zukunft der Finanzbranche setzt auf modulare Anwendungen für den Einzelfall statt Universallösungen. Die Charaktermerkmale der Blockchain-Technologie unterstützen diese Transformation von Finanzdienstleistungen, indem sie Geschäftstransaktionen und Datenverwahrung grundlegend ändern. Der HFS Research "Top 10 Enterprise Blockchain Services 2020" identifiziert ein Blockchain "Six-Pack", das disruptives Potential für Unternehmen hat:  

  • Verteilte Daten über Peer-to-Peer (P2P)-Netzwerke reduzieren punktuelle Ausfälle
  • Vertrauen durch Konsensprinzip macht den Mittelmann überflüssig
  • Unveränderliche Transaktionen sichern Vertrauen
  • Hashing-basierte Daten gewährleisten Integrität und Sicherheit
  • Automatisierte Smart Contracts fördern kontaktfreie Interaktionen in Prozessketten
  • Öffentliche und private Blockchain-Lösungen geben Unternehmensanwendern Flexibilität

Liberalisierung digitaler Vermögenswerte

Finanzdienstleistungen werden globaler und schneller. Echtzeittransaktionen direkt vom Smartphone von Wallet zu Wallet und Peer-to-Peer sind ein Zukunftstrend, der nicht mehr aufzuhalten ist. Dezentralisierte Finanzen bieten für Anwender die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wo und in welcher Form digitales Vermögen angelegt, zwischengeparkt oder gesichert werden soll. Vermögensentwicklungen und Renditen werden durch Investments in tokenisierte Werte realisiert oder durch den Handel mit Kryptowährungen; die Möglichkeiten sind vielfältig. 

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