Kunstmarkt: Halbjahresbilanz 2024 zeigt Chancen für Investoren
Höhenangst: ja, Kaufflaute: nein. So könnte man die Entwicklung auf dem internationalen Kunstmarkt im ersten Halbjahr 2024 beschreiben. Manche Investoren üben sich angesichts des bereits stark gestiegenen Preisniveaus - vor allem für Blue-Chip-Art - zwar in Zurückhaltung. Doch es gibt spannende, neue Trends und Impulse für die an sich sehr attraktive Portfolio-Bereicherung Fine Art. Erfahren Sie, welche Einflüsse den Kunstmarkt aktuell prägen.
“Materialmangel” drückt Auktionsergebnisse
Die international herrschenden, wirtschaftspolitischen Unsicherheitsfaktoren gehen natürlich auch am Kunstmarkt nicht spurlos vorüber. Zudem herrscht bei vielen, internationalen Topauktionen ein eklatanter Materialmangel, verglichen mit den Sammlungen, die noch 2023 allein in New York unter den Hammer gekommen waren. Sprich: Es gab schlichtweg nicht genug hochpreisige Kunst, die versteigert werden kann. Dazu kommt, dass gerade gerade die großen Auktionshäuser Sotheby's, Christie's und Phillips hochkarätige Transaktionen zunehmend über sogenannte private sales abwickeln, die nicht in den öffentlichen Statistiken auftauchen.
Aus den genannten Gründen rechnen Experten für das Gesamtjahr 2024 mit einem Auktionsergebnis, das unter dem Vorjahresniveau liegen dürfte. Der aktuelle „Art Market Report“ von Clare McAndrew für die Art Basel und UBS 2024 prognostiziert etwa einen auf 65 Milliarden Dollar gesunkenen weltweiten Kunstmarktumsatz, vier Prozent weniger als im Jahr zuvor. Kunsthändler rechnen laut der Erhebung zwar nicht mit einem Anstieg, sind aber der Meinung, dass die Messeumsätze stabil bleiben werden.
Laut dem Bericht erwarten jedoch 77 % der wohlhabenden Sammler, dass der Kunstmarkt positiv performen wird. Besonders in Märkten wie China, Japan, Brasilien und Italien zeigt sich ein verstärktes Interesse am Kunstkauf. Dies deutet darauf hin, dass Kunst weiterhin als stabile Wertanlage betrachtet wird, insbesondere in unsicheren Zeiten.
Top-Künstler bleiben teuer
Beispielsweise sind die aktuellen Auktionsergebnisse vielversprechend. Bis dato (Stand August 2024) hat der Kunstmarkt einige bemerkenswerte Rekordverkäufe erzielt, die die Attraktivität historischer Meisterwerke und moderner Kunstwerke verdeutlichen. Einige der teuersten Gemälde, die in diesem Jahr verkauft wurden, sind:
- Jean-Michel Basquiat's "Untitled (Elmar)" (1982): Dieses Werk erzielte bei einer Auktion von Phillips in New York einen Preis von 46,5 Millionen Dollar und bestätigte damit Basquiats anhaltenden Einfluss und Wertschätzung im Kunstmarkt.
- Andy Warhol's "Flowers" (1964) - Warhols ikonisches Werk wurde bei Christie’s in New York für 35,5 Millionen Dollar versteigert, was die ungebrochene Beliebtheit von Warhol’s Arbeiten unter Kunstsammlern unterstreicht.
- Claude Monet's "Meules à Giverny" (1893): Dieses impressionistische Meisterwerk von Monet erzielte bei Sotheby’s in New York 34,8 Millionen Dollar, was die zeitlose Bedeutung seiner Werke unterstreicht.
- Vincent van Gogh's "Coin de jardin avec papillons" (1883): Van Goghs Darstellung einer üppigen Gartenszene wurde bei Christie’s für 33 Millionen Dollar verkauft und zeigt die anhaltende Faszination für seine Kunst.
- Leonora Carrington's "Les Distractions de Dagobert" (1945): Das surrealistische Werk von Carrington erzielte bei Sotheby’s 28,5 Millionen Dollar und markiert einen wichtigen Moment für die Anerkennung weiblicher Künstler in der oberen Preisklasse des Kunstmarktes.
Die breite Palette des Marktes 2024 vom Impressionismus und Postimpressionismus über den abstrakten Expressionismus bis hin zur zeitgenössischen Kunst spiegelt das reiche Spektrum der Kunstgeschichte selbst wider. Doch auch junge Talente der Gegenwart spielen eine immer wichtigere Rolle für Kunst-Investoren und -Liebhaber.
Emerging Artists: Investition in die Zukunft
Auf der New Yorker „Frieze“ wurden in diesem Jahr beispielsweise vor allem Werke im sechsstelligen Bereich und Arbeiten aufstrebender Künstler verkauft. An der Spitze der gemeldeten Verkäufe auf der Messe standen zwar bekannte Werke wie Doris Salcedos “Disremembered XIV” (2014), das für eine Million Dollar verkauft wurde. Weitere bemerkenswerte Transaktionen auf der Frieze New York waren ein Gemälde von Ed Clark für 850.000 Dollar und eine Edelstahlarbeit von Tony Cragg für 776.610 Dollar. Doch die Messe ist auch eine Bühne für Emerging Artists wie die Videokünstlerin und Malerin Christine Brache, Bildhauer Kay Kasparhauser oder Multimedia-Künstler Chris Lloyd.
Wie Privatanleger ihr Portfolio mit Kunst “verschönern”
Ob Blue-Chip-Art oder Werke aufstrebender Talente: Kunst ist eine attraktive Portfolioergänzung - auch für Privatanleger. Das liegt daran, dass Kunst ein greifbarer Vermögenswert mit intrinsischem Wert ist, der attraktive Renditechancen bergen kann.
Beispielsweise hat der Markt für zeitgenössische Kunst die Performance des S&P 500 übertroffen, und könnte im Zuge der sinkenden Inflation weiter an Fahrt gewinnen. Der IWF schätzt, dass die globale Gesamtinflation bis 2025 auf 4,6 % sinken dürfte, also deutlich unter das Niveau von fast 9 % im Jahr 2022. Diese Faktoren können dazu beitragen, das Vertrauen der Käufer und Verkäufer in den Kunstmarkt zu stärken und auch den Druck von den steigenden Kosten zu nehmen, die zu den größten Gegenspielern des Kunsthandels im Jahr 2023 gehörten.
Natürlich birgt die Investition in Kunst auch Risiken, wie die Liquiditätsbindungen, Schwankungen auf dem Kunstmarkt und die mit dem Kauf und der Lagerung von Kunstwerken verbundenen Kosten. Doch Plattformen wie FINEXITY, die Blue-Chip-Art und Werke von Emerging Artists in Form digitaler Anteile auf den Markt bringen, ermöglichen Privatanlegern einen niedrigschwelligen Zugang zum Kunstmarkt. Denn Investoren können bereits ab 500 Euro Anteile an “ihrem” Kunstwerk erwerben, die frei und flexibel handelbar sind - und Renditechancen durch die Wertsteigerung bieten.