Diese Top-4 Anlagefehler sollten Sie vermeiden!
Mit Wissen und Erfahrung vermeiden Investoren so manchen Fehler bei der Geldanlage. Erfahren Sie, welche vier typischen Anlagefehler Investoren häufig begehen und wie Sie diese vermeiden können. Denn jeder Fehler kostet Geld. Besser ist es, mit dem Wissen die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Sparziele haben wohl die meisten von uns. Sei es für das Eigenheim, einen sorgenfreien Ruhestand, das neue Auto, die Kinder oder für generell mehr finanzielle Freiheit. Auch der Sparwille und das Kapital sind vorhanden, wie aus einer aktuellen Studie der Bundesbank hervorgeht. Doch ein erfolgreicher, langfristiger Vermögensaufbau verlangt gerade in der andauernden Nullzinsära einiges an Knowhow.
1. Kapitalvernichter statt Renditebringer
Während der coronabedingten Lockdowns konnten viele Bürger ihr Geld kaum ausgeben. Infolge des Konsumstaus wurde noch mehr auf unverzinsten Girokonten deponiert – was bei steigenden Preisen zu signifikanten Verlusten führen kann.
So hat das Volumen aller monetären Besitztümer der Privathaushalte 2021 die Marke von sieben Billionen Euro überstiegen – ein neuer Rekord. Allerdings investieren die Deutschen immer noch lieber in vermeidlich “sichere” Anlageformen, die sich jedoch als langfristige Kapitalvernichter entpuppen. Das Sparbuch (43 %) und Girokonto (47 %) sind die Anleger-Favoriten. Renten- und Kapitallebensversicherungen werden von rund 30 % der Bundesbürger genutzt. Im Mittelfeld rangieren Immobilien (26 %) und Investmentfonds (23 %). Auf dem vorletzten Platz der Top 10 der beliebtesten Geldanlagen der Deutschen stehen mit etwa 17 % Aktien.
Das primär auf dem Sparbuch oder Girokonto deponierte Kapital ist jedoch einer erheblichen Geldentwertung ausgesetzt, die aus der aktuell ungünstigen Kombination aus Inflation und Nullzinsen entsteht: Nach aktuellen Berechnungen der DZ Bank wird Kapital aus nicht-verzinsten Anlageformen einschließlich Bargeld in diesem Jahr um durchschnittlich 2,3 Prozent entwertet. Der dadurch entstehende Kaufkraftverlust des privaten Geldvermögens dürfte 116 Milliarden Euro betragen – was in etwa 1.400 Euro “Minus” pro Anleger entspricht.
Doch es gibt auch erfreuliche Tendenzen: Obwohl die Deutschen bei ihrer Geldanlage nach wie vor sehr risikoscheu sind, ist das Bewusstsein für Aktien während der Pandemie gestiegen. Nach Zahlen des Deutschen Aktieninstituts waren 2020 rund 12,4 Millionen Bundesbürger an der Börse aktiv – so viele wie zuletzt vor 20 Jahren während der Dotcom-Ära. Besonders aktienbegeistert war dabei die Gruppe der unter 30-Jährigen. Fast 600.000 junge Erwachsene wagten sich im Corona-Jahr an die Börse – das entsprach einem Plus von 67 %.
2. Diversifikation statt “alles auf eine Karte setzen”
Gerade junge und relativ unerfahrene Investoren sollten trotz der Attraktivität von Aktien jedoch nicht den Fehler begehen, “alles auf eine Karte zu setzen”. Besser ist eine sinnvolle Risikostreuung im Sinne der Portfoliodiversifikation. Die Diversifikationsstrategie hat das Ziel, ein ausgewogenes Rendite-Risikoprofil zu schaffen. Sie kann Positionen über Branchen, Anlageklassen oder sogar verschiedene Finanzinstrumente hinweg umfassen. Dazu zählen (tokenisierte) Sachwerte wie Immobilien, Kunst und Sammlerobjekte ebenso wie Aktien, Fonds, liquide Mittel und Edelmetalle.
Auf diese Weise gelingt es, Vermögen so zu streuen, dass sich Anlageklassen in Bezug auf ihre Renditechancen und Verlustrisiken unter den gleichen Marktbedingungen unterschiedlich verhalten und Marktrisiken ausbalanciert werden.
Eine zielgerichtete Diversifikationsstrategie gilt für Kleinanleger ebenso wie für Family-Offices. Ein Unterschied besteht jedoch darin, dass bei großen und sehr großen Vermögen aus einer Vielzahl an liquiden und illiquiden Assets ausgewählt werden kann. Neben dem Aktienmarkt stehen Family-Offices als Diversifikationsmöglichkeiten Immobilienprojekte, Unternehmensbeteiligungen und Alternative Investments zur Verfügung. Das Family-Office wird die gewählten Strategien zum Vermögensaufbau fortlaufend überwachen, die Portfolios der Verwalter auf Klumpenrisiken untersuchen und bei Bedarf die Diversifikation neu justieren.
Inhaber kleinerer Vermögen verfügen meist nicht über die nötige Expertise bzw. den Zugang zu Sachwerte-Anlageklassen und fokussieren sich deshalb vor allem auf Indexfonds mit breiter Aktienstreuung oder finanzieren möglicherweise parallel ein Eigenheim. Doch durch den Einsatz der Blockchain erhalten nun auch Privatanleger Zugang zu illiquiden Vermögenswerten wie Kunst oder Immobilienprojekten und können sich durch die Auswahl konkreter einzelner Sachwerte selbst ein diversifiziertes Muli-Asset-Portfolio zusammenstellen.
3. Wissen ist Geld
Wie kann es sein, dass Fake-Kryptowährungen wie der Squid Coin Anleger um Millionenbeträge prellen? Oder dass Aktien relativ erfolgloser Unternehmen wie beispielsweise Windeln.de oder Gamestop durch einen Short Squeeze von Privatanlegern plötzlich enorme Kurssprünge und ebensolche Verluste erzielen? Der Grund für ein irrationales bzw. kurzsichtiges Anlegerverhalten ist größtenteils mangelndes Wissen. Statt Trends hinterherzulaufen und blind in etwas zu investieren, sollten Investoren hierzulande mehr Finanz-Expertise aufbauen.
Eine aktuelle Studie kam zu dem Ergebnis, dass rund 50 Prozent der Deutschen ihre Finanzbildung für “mittelmäßig” halten, was der dazugehörige Wissenstest bestätigte. Insbesondere Menschen mit niedrigen Bildungsabschlüssen können deshalb im doppelten Sinne schlechter gestellt sein: Zum einen haben sie ein geringeres Einkommen, zum anderen legen sie dieses mangels Sachkenntnis weniger profitabel an.
4. Kosten kosten Rendite
Doch selbst wenn die nötige Expertise vorhanden und das Portfolio diversifiziert strukturiert ist, kann ein hohes Kostenniveau zulasten der Rendite gehen. Bei Bankdepots und Konten sollte man deshalb immer die Gebühren im Blick behalten. Hierzu zählen Transaktionskosten, Gebühren für Daueraufträge, die Depotverwaltung, das Girokonto und Strafzinsen. Laut Daten des Vergleichsportals Verivox erheben inzwischen mindestens 135 Institute Negativzinsen ab einem Gesamtguthaben von 50.000 Euro oder weniger pro Kunde. Bei einigen Instituten werden sogar bereits ab 5000 Euro oder weniger Negativzinsen fällig. Gleichzeitig ist die Zahl der Banken und Sparkassen, die sogenannte Verwahrentgelte erheben, seit Jahresbeginn 2021 um 214 auf nun 392 Institute gestiegen. Die meisten Sparkassen und Banken orientieren sich bei der Höhe des Verwahrentgelts an dem Zins von 0,5 Prozent, den sie auf einen Teil ihrer überschüssigen Einlagen der Europäischen Zentralbank (EZB) bezahlen müssen. Doch 13 Institute berechnen sogar Strafzinsen in Höhe von 0,55 bis zu 1,0 Prozent.
Bei Sachwerten wie Diamanten, Kunst, Fine Wine oder Classic Cars spielen noch andere Kostenfaktoren eine Rolle. Hierzu zählen beispielsweise die steueroptimierte Einfuhr und Lagerung von Kunstwerken und Diamanten in Zollfreilagern. Bei der Assetklasse Classic Cars gibt es noch weitere Einflussfaktoren, die zulasten der Rendite gehen können. So zum Beispiel Unterhalts- und Reparaturkosten, Steuern, Garagenmiete und Autopflege.
Anleger, die von den Marktchancen eines diversifizierten, attraktiven Sachwerte-Portfolios profitieren möchten, sollten ihr Investment deshalb idealerweise Experten anvertrauen. Auf diese Weise sparen sie Zeit und “Lehrgeld”, profitieren von maximierten Renditen und umschiffen die genannten vier typischen Anlagefehler.