Home
 / 
Blog
 / 
Blockchain
 / 
Blockchain trifft auf Immobilien

Blockchain trifft auf Immobilien

Ramin
4 Minuten 
Lesezeit
May 27, 2019

Erfolgreiche Anleger haben schon immer auf ein gut sortiertes Portfolio mit einer ausgewogenen Mischung verschiedener Anlageformen geachtet. Dazu gehören neben Anlagekonten und Wertpapieren auch Investments in Immobilien. Durch die Blockchain-Technologie könnte der Immobilienmarkt revolutioniert werden. Dadurch ergeben sich erhebliche Änderungen für die Investoren. Kauf und Verkauf von Immobilien könnten durch die Blockchain-Technologie einfacher, günstiger und sehr viel schneller abgewickelt werden als bisher. Doch was ist die Blockchain und wie lässt sie sich auf den Immobilienmarkt anwenden?

Was ist die Blockchain?

Der Begriff Blockchain (engl.) bedeutet übersetzt Blockkette. Mit Block ist ein Datensatz gemeint, der in eine Liste eingetragen wird. Mit jeder Aktion, die einer der Beteiligten ausführt, kommen weitere Datensätze hinzu. Die Daten werden miteinander verbunden, sodass sie eine Kette bilden. Durch ein kryptografisches Verfahren erhält jeder neue Datenblock einen Streuwert (Hash) des vorangegangenen Blocks sowie Transaktionsdaten und einen Zeitstempel.

Jede neue Transaktion baut auf den vorherigen Transaktionen auf, wodurch sich die Daten gegenseitig bestätigen. Durch dieses Verfahren können keine Angaben verändert oder gelöscht werden, da durch die Manipulation die Kette unterbrochen wird. Diesen Bruch bemerken andere Nutzer und können so falsche und geänderte Daten sofort erkennen. Gleichzeitig bedeutet eine unversehrte Blockchain, dass es sich um echte Daten handelt, auf die sich jeder Anwender verlassen kann.
 

Wie können Anwender eine Blockchain nutzen?

Jeder Teilnehmer erhält eine digitale Brieftasche: Wallet (engl.) genannt. Dabei handelt es sich um eine Software, über die der Anwender Zugang zur Blockchain erhält. Die Wallet enthält einen öffentlichen Schlüssel (Public Key), der für alle Teilnehmer sichtbar ist. Über diesen Schlüssel kann der Anwender Zahlungen oder Dokumente von einer anderen Person empfangen. Gleichzeitig befindet sich in der Wallet ein privater Schlüssel (Private Key), der als Passwort dient. Über diesen Schlüssel kann ein Beteiligter die empfangenen Nachrichten, Zahlungen und Dokumente entschlüsseln. Jede Aktion erzeugt eine Signatur, die fälschungssicher in der Kette der Datensätze gespeichert wird.
 

Verschiedene Arten von Wallets

Der Private Key ist der einzige Zugang eines Anwenders zu den Daten oder Guthaben, die er in der Blockchain aufbewahrt. Es sollte sich um ein sicheres Passwort handeln, das bei einem Verlust nicht wieder hergestellt werden kann. Es gibt verschiedene Arten von Wallets, um die Zugangsschlüssel aufzubewahren:

  • Desktop-Wallet: speichert die Schlüssel auf dem PC ab 
  • Mobile-Wallet: Zugang zur Blockchain vom Handy aus 
  • Online-Wallet: speichert die Schlüssel auf einem externen Server 
  • Hardware-Wallet: elektronische Speicherung der Schlüssel 
  • Papier-Wallet: ausgedruckte QR-Codes mit Private Key und Public Key


Vorteile der Blockchain für die Immobilienbranche

Im November 2017 hat die bekannte Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft Deloitte in einer Studie festgestellt, dass sich die Blockchain-Technologie nicht nur für die Kryptowährung Bitcoins nutzen lässt. Auch die Immobilienbranche könnte von diesen Vorteilen der neuen Technologie profitieren:

  • Abwicklung der Transaktionen fast in Echtzeit 
  • direkter Kontakt zwischen den Vertragsparteien in einer vertrauensvollen Umgebung ohne Einschaltung eines Dritten 
  • öffentliche Aufzeichnung aller Transaktionen inklusive einer gesicherten Quelle als Nachweis über die Ausführung 
  • fälschungssichere und nicht manipulierbare Transaktionen durch überprüfbare Datensätze 
  • Verlässlichkeit der Datensätze, sodass keine Prüfinstanz nötig ist


So kann die Blockchain-Technologie den Immobilienmarkt revolutionieren

Bisher wird der Verkauf einer Immobilie über einen Notar abgewickelt. Der Notar setzt den Kaufvertrag auf und beglaubigt die Unterschriften von Käufer und Verkäufer. Anschließend wird der neue Eigentümer im Grundbuch eingetragen, das Gutglaubensschutz besitzt. Das bedeutet, dass sich jeder Beteiligte darauf verlassen kann, dass der im Grundbuch eingetragene Eigentümer tatsächlich Besitzer der Immobilie ist. Weitere Beteiligte an einem Immobilienkauf sind Banken, Versicherungen oder Bausparkassen, die ein Immobiliendarlehen gewähren. Jeder der Beteiligten verdient Geld an dem Geschäft und die Abwicklung kann sich über mehrere Monate hinziehen.
 

Beim Einsatz der Blockchain-Technologie können Käufer und Verkäufer den Kauf selbst abwickeln. Alle zwischengeschalteten Parteien werden überflüssig, wodurch die Beteiligten Zeit und Geld sparen. So hat ein Versuch in Schweden gezeigt, dass ein Blockchain-Immobilienkauf in wenigen Tagen und mit geringen Kosten ausgeführt werden kann. Wegen der hohen Sicherheit genügt der Einsatz des Private Key, um den Kaufvertrag als sogenannten Smart Contract gültig zu machen und die neuen Eigentumsverhältnisse in einem digitalen Grundbuch einzutragen. Auch Investitionen in Immobilien werden durch die Blockchain transparenter und auf diese Weise für Kleinanleger leichter zugänglich.

  

Fanden Sie den Artikel hilfreich? Jetzt teilen auf

Mit dem Betätigen des Teilen-Buttons erteilen Sie freiwillig Ihre Einwilligung in die Weiterleitung auf die Webseite des Drittanbieters und die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten zu Zwecken des Teilens. Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Durch den Widerruf der Einwilligung wird die Rechtmäßigkeit der aufgrund der Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Sie bestätigen die Datenschutzerklärung und das Transparenzdokument gelesen zu haben.