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Diese digitalen Anlagetrends werden durch die Corona-Pandemie beschleunigt

Diese digitalen Anlagetrends werden durch die Corona-Pandemie beschleunigt

FINEXITY
4 Minuten 
Lesezeit
January 15, 2021

Pandemie als Trend-Beschleuniger

Was als ungewollter Stresstest begann, könnte sich zum Beschleuniger für zahlreiche technologische, gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Trends entwickeln: Die Pandemie bedeutet eine harte Zäsur für Wirtschaft und Gesellschaft, hat aber auch viele Hebel in Gang gesetzt, die zuvor unbeweglich schienen.

So arbeiten Unternehmen und Institutionen schon seit Jahren an der nötigen, technischen Infrastruktur, um die Digitalisierung von Prozessen oder Geschäftsmodellen voranzutreiben. Laut einer Studie von Bitkom Research (2019) sah sich die Mehrheit der befragten, deutschen Unternehmen im vergangenen Jahr noch als Digitalisierungs-Nachzügler: Über eine zentrale unternehmensweite Digitalstrategie verfügte gerade einmal jedes dritte Unternehmen (33 Prozent). Und nur jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) wollte 2019 gezielt in die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle investieren. In der diesjährigen Studie räumten 71 Prozent der Befragten ein, zu den Nachzüglern zu gehören – verglichen mit 60 Prozent im April und 55 Prozent noch vor einem Jahr. Aufgrund des durch die Pandemie ins Bewusstsein gerückten Handlungsbedarfs geben 43 Prozent der Unternehmen an, dass sich ihre Investitionen in die Digitalisierung seit Corona „stark erhöht“ (11 Prozent) oder „eher erhöht“ (32 Prozent) haben. 

Digitale Transformation bietet neue Business-Lösungen

Neben technologischen Veränderungen hat die Corona-Pandemie auch das Umdenken in Punkto Nachhaltigkeit und Klimaschutz gefördert. So gewinnt beispielsweise im urbanen Bereich das Fahrrad als Fortbewegungsmittel an Akzeptanz. Die Automobilindustrie investiert verstärkt in E-Mobilitätslösungen, denn das Auto ist nicht nur hierzulande nach wie vor ein wichtiges Fortbewegungsmittel, sondern auch immer noch ein Exportschlager. In der Krise konnten die deutschen Hersteller von ihrer Premiumpositionierung profitieren und laut einer Deloitte-Studie ihren Marktanteil um mehr als 2 Prozentpunkte auf über 25% steigern. Um den Neustart der wirtschaftlichen Aktivitäten zur nachhaltigen Transformation zu nutzen, unterstützt die Bundesregierung im Rahmen des „Corona-Response-Paket“ Soforthilfemaßnahmen für Biodiversität und den Ausbau einer grünen Wirtschaft.

Auch im Privaten hat die Pandemie Menschen zu einem radikalen Kurswechsel gezwungen. Ob virtuelle Konferenzen im Home-Office, Homeschooling über E-Learning Tools oder Chats mit Familie und Freunden: In der Lebenswelt der Zukunft  werden Videokonferenzen, E-Learning und digitales Arbeiten immer selbstverständlicher werden. Dies gilt auch für Vertriebskanäle. Statt physischen Besuchen von Kaufhäusern, Reisebüros oder Bankfilialen wählen Kunden immer öfter die bequemere und schnellere Variante über Online-Plattformen. 

So auch bei digitalen Bezahl- und Investitionsmöglichkeiten. Die Akzeptanz und die regelmäßige Nutzung von Online- und Mobile-Banking wurde durch die Corona-Pandemie beschleunigt, bargeldloses (insbesondere kontaktloses) Bezahlen hat an Bedeutung gewonnen und Privatanleger sind aufgeschlossener gegenüber alternativen Investments. Für die Befragten einer aktuellen Studie ist zudem von hoher Bedeutung, bei der Geldanlage möglichst viel online abwickeln zu können – während das Bedürfnis nach persönlicher Beratung sank.

Corona-Bilanz: Investitionsbereitschaft sinkt, Sparvermögen steigt

Auch das Spar- und Investitionsverhalten hat sich seit dem Ausbruch der Pandemie verändert:

Private Haushalte geben weniger Geld für den Konsum aus und sparen deutlich mehr von ihrem verfügbaren Einkommen. Dabei verstärkt die Pandemie jedoch das Gefälle zwischen Besser- und Geringverdienern.

Während Gutverdiener sparen, gelingt es Geringverdienern in der Krise kaum, Geld auf die Seite zu legen. Auch scheuen viele das mit Investitionen assoziierte Risiko – und verpassen somit die Chance auf Kapitalmarktrenditen. Eine neue Studie des DZ BANK Research zum Weltspartag 2020 zeigt, dass die Sparquote im zweiten Quartal 2020 mit über 20 Prozent zwar historisch hoch war, der Anteil nicht angelegter Finanzmittel in Deutschland aber weiter zugenommen hat – auf 28,2 Prozent des privaten Geldvermögens. 

Viel von dem gesparten Geld dürfte deshalb auch weiterhin auf Spar-, Tagesgeld- oder Girokonten liegen bleiben und diese Einlagen in Höhe von 2,4 Billionen Euro (2019) weiter wachsen lassen. Gigantische Summen, die aufgrund der Niedrig-, Null- oder Strafzinsen Kapital langfristig vernichten. Mit dem Ausbruch der Corona-Krise verschärft sich das Geldanlageproblem deshalb gleich doppelt: Es wird mehr gespart, aber gleichzeitig rückt ein Zinsanstieg wegen der expansiven Geldpolitik der Notenbanken noch weiter in die Ferne.

Langfristig denken, in digitale Wertpapiere investieren

Infolge der finanziellen Repression gewannen Sachwerte wie Aktien oder Immobilien sogar im Krisenjahr 2020 an Bedeutung. Eine steigende Zahl privater und institutioneller Investoren nutzt Sachwerte als Inflationsschutz. Laut einer aktuellen Studie stieg dadurch der Anteil der Aktien- und Fondsbesitzer in Deutschland 2020 um fünf Prozentpunkte auf 34 Prozent. 2017 lag die Quote noch bei nur 24 Prozent. Besonders bei jüngeren Zielgruppen liegen nicht nur Aktien voll im Trend – auch das Vertrauen in digitale Wertpapiere ist gestiegen. Zurecht, denn die Finanzbranche wird durch die Möglichkeit, tokenisierte Wertpapiere und digitale Vermögenswerte in der Blockchain abzubilden, nachhaltig verändert.

Digitale Anteile wie z.B. Investment-Token bieten (Klein-)Anlegern gleich mehrere Annehmlichkeiten: die Möglichkeit eines flexiblen, diversifizierten Vermögensaufbaus, Kosteneffizienz und Sicherheit durch die Blockchain-Technologie.

Während eine Multi-Asset-Strategie bestehend aus Aktien, Immobilien, Kunst und anderen, alternativen Investments zur diversifizierten Vermögensbildung in der Vergangenheit primär Großinvestoren vorbehalten war, stehen Privatanlegern heute die gleichen Möglichkeiten offen: Bereits mit wenigen hundert Euro Startkapital können Anleger über Investmentplattfformen in einen „Korb” bestehend aus Sachwerten wie z.B. Immobilien oder Kunst investieren. Wenn die Corona-Krise Anbieter von Finanzdienstleistungen eines gelehrt hat, dann ist es sicherlich die Erkenntnis, dass personalisierten Anlagemöglichkeiten die Zukunft gehört, die es Kunden erlauben, ihren Vermögensaufbau individuell und selbstbestimmt zu gestalten.

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