Gérald Genta: Uhren-Visionär und Schöpfer der Patek Philippe Nautilus
Es gibt eine Uhr, die ganz oben auf der Wunschliste der meisten Sammler stehen dürfte: die legendäre Nautilus von Patek Philippe. Diese geradezu ikonische Uhr im fünf- bis sechsstelligen Preissegment besticht durch ihre Schlichtheit, Sportlichkeit und Zeitlosigkeit und prägte eine ganze Designepoche. Deren Schöpfer Gérald Genta ist dagegen weit weniger bekannt. Erfahren Sie mehr über den Uhrendesigner, sein Leben und Schaffen.
Vom Zulieferer zum weltbesten Uhrendesigner
Der 2011 verstorbene Gérald Genta war ein Schweizer Uhrmacher, der für seine stilvollen und innovativen Uhren bekannt war. Er wurde 1931 in Genf geboren, lernte das Handwerk des Juweliers und begann in den 1950er Jahren eine steile Karriere als Uhrmacher. In den ersten Jahren arbeitete er primär als Auftragsfertiger für verschiedene Marken und entwarf Einzelteile. Der Durchbruch gelang ihm 1954, als er eine antimagnetische Uhr entwarf, die zur offiziellen Uhr der skandinavischen Fluglinie SAS wurde. Im Alter von erst 23 Jahren designte er die SAS Polerouter, eine Uhr, die an die Polarflüge der skandinavischen Fluggesellschaft erinnerte und zu einem der größten Erfolge der Marke wurde. In den 1960er Jahren gründete Genta seine eigene Uhrmacherfirma Gerald Genta SA und erhielt einen ersten, exklusiven Auftrag für Omega. Das Ergebnis aus dieser Zusammenarbeit waren die Omega Seamaster und die Omega Constellation, für die der Designer verschiedene Gehäuse und Zifferblätter entwarf.
Im Jahr 1970 gelang Gérald Genta dann der endgültige Durchbruch. Er erhielt von Audemars Piguet den Auftrag, eine völlig neue, wasserdichte Sportuhr zu gestalten, die sich von der damals gängigen Goldarmbanduhren abhob. Etwas, das mehr dem Zeitgeist entsprach. Genta lieferte und entwarf an nur einem Tag die Royal Oak mit Ecken, Kanten, sechseckigen Schrauben und integriertem Armband.
Genta ist einer der einflussreichsten Uhrmacher aller Zeiten und designte in einem Zeitraum von 50 Jahren nach eigener Schätzung ca. 100.000 Uhren. Seine Uhren haben andere Uhrmacher inspiriert und dazu beigetragen, die Uhr zu einem Luxusartikel zu machen. Er folgte dabei seinem eigenen Stil, den man als "lignes douces", sanfte Linien, bezeichnet, und der häufig eine achteckige Grundzeichnung aufweist. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von Gentas Uhren sind Schrauben, Schraubenmuttern und Nieten, die zuvor immer versiegelt, abgedeckt oder nur an der Gehäuseunterseite zu finden waren. Sie stellten plötzlich den Mittelpunkt des Designs dar und setzten damit einen unverwechselbaren, markanten Akzent. Bekanntestes Beispiel hierfür ist wohl die prominente Platzierung von Schraubenköpfen auf der Lünette der Royal Oak.
Berühmte Uhrenmodelle von Gérald Genta
Gérald Genta ist bekannt für Uhren, die sowohl stilvoll als auch innovativ sind. Er arbeitete für nahezu alle großen Marken und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass Uhrendesigner in der Industrie an Status und Aufmerksamkeit gewannen und selbst zu Stars wurden. Seine bekanntesten Uhren sind die Audemars Piguet Royal Oak, die Patek Philippe Nautilus, die IWC Ingenieur und die Grand Sonnerie.
- Audemars Piguet Royal Oak
Bei der Royal Oak war “Timing” alles: 1970 beauftragte Audemars Piguets Gérald Genta mit der Gestaltung einer völlig neuen, wasserdichten Sportuhr - ließ ihm dafür aber lediglich bis zum nächsten Morgen Zeit. Inspiriert von der Funktionsweise und Optik eines Taucherhelms, erschuf Genta innerhalb von nur 24 Stunden die legendäre Royal Oak mit ihren acht sichtbaren Schrauben. Nach anfangs schleppender Nachfrage avancierte die Uhr schließlich zum Verkaufsschlager von Audemars Piguet, der bis heute in zahlreichen immer wieder modernisierten Varianten der Bestseller der Kollektion ist.
- IWC Ingenieur
Ende der 1960er-Jahre hatte IWC Schaffhausen die Idee, eine schwere, neue Ingenieur aus Edelstahl auf den Markt zu bringen. Auf der Suche nach einem externen Designer wandte sich IWC an Gérald Genta. Mit der Ingenieur SL verpasste der Designer dem Modell 1976 das legendäre Design, das wir heute kennen. Samt einer Edelstahl-Lünette, die zwar dieses Mal keine Schrauben, dafür aber fünf Vertiefungen aufwies.
- Patek Philippe Nautilus
Ebenfalls 1976, wurde die Nautilus vorgestellt. Auch diese Sportuhr stammt von Gérald Genta, der ihr, inspiriert von der Form eines Bullauges, einen profilierten Flankenschutz und abgerundete Ecken gab. Die sichtbaren Schrauben der Royal Oak waren jedoch verschwunden und einer hochwertig satinierten Lünette gewichen. Der Erfolg der Nautilus stellte sich allerdings nur allmählich ein: Erst die drei Jahre später vorgestellte Damenversion startete voll durch, während der große Durchbruch der Herren-Nautilus sogar erst gegen Ende der 1990er-Jahre erfolgte. Seitdem ist die Stahlversion der Nautilus so gefragt, dass sie kaum erhältlich ist und zu Höchstpreisen gehandelt wird.
- Grand Sonnerie
In seinem eigenen Unternehmen entwarf Genta mit der “Grande Sonnerie” nach fünf Jahren Forschung und Entwicklung ein wahres Meisterwerk. Sie hat das gleiche Glockenspiel wie Big Ben und gilt als eine der raffiniertesten Armbanduhren der Welt.
Patek Philippe Nautilus als rentables Investment
Die Luxus-Sportuhr Patek Philippe Nautilus ist nicht nur eines der wichtigsten und begehrtesten Modelle in der Uhrenwelt, sondern kennt auch ein enormes Wertsteigerungspotential. Allein 2021 ist der Marktpreis um 100 Prozent gestiegen. Das liegt unter anderem an der geringen Stückzahl, die einem riesigen Hype gegenübersteht: Patek Philippe baut rund 60.000 Uhren pro Jahr, wobei einige Modelle – wie die Nautilus 5711, Referenz 5711/1R-001 – gar nicht mehr produziert werden. Investoren, die keine fünf- bis sechsstellige Summe für eine Nautilus aufbringen können oder wollen, haben jetzt die Möglichkeit über digitale Anteile in eine Nautilus 5711 in Roségold zu investieren. Auf diese Weise partizipieren Sie wie ein Eigentümer von möglichen Wertsteigerungen und Verkaufserlösen “ihrer” Patek Philippe Nautilus.