Husum: Entdecken Sie die Storm-Stadt an der Nordsee
Die charmante Hafenstadt Husum an der Nordseeküste in Schleswig-Holstein verzaubert Besucher mit ihrer reichen Geschichte und malerischen Umgebung. Tatsächlich gibt es in der nur knapp über 20.000 Einwohner zählenden Kreisstadt viel zu sehen und zu entdecken.
Stadtgeschichte Husum
Husum liegt direkt am UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. Diese prädestinierte Lage verleiht Husum eine besondere, maritime Atmosphäre. Das Stadtgebiet erstreckt sich zu beiden Seiten des Flusses Husumer Mühlenau. Er fließt von Ost nach West und mündet vorgelagert ins Wattenmeertief des Heverstroms. Diese Nähe zum Wasser war und ist für die Kreisstadt Segen und Fluch zugleich.
Im Jahr 1362 wurde das heutige Husum durch die große Sturmflut (Grote Mandränke), die eine schiffbare Verbindung des Tals der Mühlenau mit dem Meer schuf, zur Küstenstadt. Husum ist also "ein Kind der Sturmflut" und wurde quasi "über Nacht" zu einem bedeutenden Umschlaghafen. 1409 wurde der Ortsname Husum erstmals erwähnt. Er leitet sich aus dem Wortstamm “Hus” ab, was so viel wie Häuser bzw. Siedlung bedeutet. Der Seehandel und das 1465 verliehene Marktrecht bedingten den wirtschaftlichen Aufstieg Husums. Doch eine erneute, große Sturmflut 1634 sorgte für die wirtschaftliche Stagnation Husums: Sie vernichtete einen großen Teil der Insel Strand (heute: Nordstrand) und damit die Kornkammer Husums.
Zum Ende der Blütezeit Husums trug auch die zunehmende Konkurrenz durch die Hafenstädte Tönning und Friedrichstadt sowie die Kriege des 17. und frühen 18. Jahrhunderts bei. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann die Wirtschaft Husums dank des Viehhandels wiederzuerstarken. Der Hafen wurde ausgebaut und nach dem Anschluss an das Eisenbahnnetz stieg die Stadt endgültig zu einem Zentrum des norddeutschen Viehhandels auf.
Erst mit der Schließung des Viehmarkts 1970 konnte sich Husum dank der freigewordenen Flächen am nördlichen Stadtrand weiter ausdehnen. 1971 wurden Eiderstedt, Husum und Südtondern zum Kreis Nordfriesland mit einem Einzugsbereich von ca. 100.000 Einwohnern zusammengeschlossen. Heute ist Husum eine pittoreske Kreisstadt, deren historischen Wurzeln in den gut erhaltenen Gebäuden des Stadtzentrums sichtbar sind.
Kultur, Strände und Meer
Husums Hafen, die malerischen Straßen und Plätze machen die Stadt zu einem beliebten Ziel für Touristen, die die einzigartige Mischung aus Geschichte, Kultur und maritimem Flair genießen möchten. Geprägt wurde Husum auch durch den berühmten deutschen Dichter und Schriftsteller Theodor Storm, der dort geboren wurde. Theodor Storms Gedicht “Die Stadt” bescherte Husum den Beinamen “graue Stadt am Meer“.
Ihn ehrt auch die alljährliche im September stattfindende “Storm-Tagung” (Husumer Kulturwochen). Diese besticht durch ein vielfältiges kulturelles und wissenschaftliches Programm. Zu jeder Tagung gehört auch eine Exkursion innerhalb Schleswig-Holsteins. Besucht werden Ziele, die unmittelbar oder mittelbar mit Theodor Storm und der Landschaft Norddeutschlands zusammenhängen. Ganz in der Nähe des Hafens befindet sich auch das Storm Museum. In diesem Kaufmannshaus aus dem 18. Jahrhundert lebte der Dichter von 1866 bis zum Jahr 1880. Hier kann man u.a. noch das original erhaltene Wohnzimmer und sein Poetenstübchen entdecken.
Der zentrale Marktplatz macht seinem Namen alle Ehre. Bereits seit 1465 findet hier donnerstags ein großer und weit über die Grenzen Husums bekannter Wochenmarkt statt. Die St. Marienkirche öffnet ihre Pforten an diesem Tag für eine Marktandacht, und unmittelbar vor dem Kirchturm verziert der Tine-Brunnen den Husumer Markt. Tine ist das heimliche Wahrzeichen von Husum und gilt als Erinnerung an zwei Wohltäter der Stadt: Anna Catharina “Tine“ Asmussen und deren Cousin August Friedrich Woldsen. Deshalb lautet der offizielle Name des Tine-Brunnens auch Asmussen-Woldsen-Denkmal.
Krokusblüte, Krabbenfischer & Kutterkorso
Im Frühjahr lohnt sich besonders ein Besuch des Schlosses vor Husum. In der weitläufigen Parkanlage findet dann die “Husumer Krokusblüte“ statt. Während dieser Zeit verwandeln über vier Millionen Krokusse den Park in ein lilafarbenes Naturschauspiel.
Kulinarisch ist Husum bekannt für die Krabbenfischerei. Jedes Jahr im Oktober dreht sich während der Krabbentage alles um die kleinen Meerestiere. Im Hochsommer locken die Husumer Hafentage mit Schlemmermeile, Live-Musik und Kutterkorso hunderttausende Menschen in die Stadt.
Wem der ganze Trubel zu viel wird, der kann zur Erholung an die benachbarten Strände ausweichen: Dockkoogspitze, Lundenbergsand und die Badestelle in Schobüll. Der Strand Dockkoogspitze befindet sich in der Nähe der Innenstadt und gilt als grüne Oase Husums.
Im südwestlich gelegenen Simonsberg wartet die Badestelle Lundenbergsand mit besonders flachem Wasser und ruhiger Lage auf Entspannungssuchende. Und im Norden der Stadt bietet der Badestrand Schobüll eine nahezu kilometerweite freie Sicht, viel Platz für lange Deichspaziergänge und die beliebte Seebrücke.