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Investieren mit grünem Gewissen: Erneuerbare Energien als Geldanlage

Investieren mit grünem Gewissen: Erneuerbare Energien als Geldanlage

FINEXITY
4 Minuten 
Lesezeit
December 23, 2022

Die Klimaschutzambitionen vieler Länder teilen das gemeinsame Ziel der Treibhausgasneutralität. Eine tragende Rolle spielen hierbei erneuerbare Energien. Um die Klimaschutzziele zu erreichen und unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden, soll beispielsweise der Anteil "grüner" Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf mindestens 80 Prozent steigen. Ob das zum Erreichen der Klimaziele genug ist, sei dahingestellt. Für Investoren eröffnet die Entwicklung jedoch attraktive, "grüne" Investmentchancen, die Renditen und ein gutes Gewissen vereinbaren können. Erfahren Sie, wie auch Privatanleger vom Wachstumsmarkt Erneuerbare Energien profitieren.

Wie investieren Kleinanleger nachhaltig?

Zunächst sei gesagt, dass "grün investieren" ein weites Feld und nicht klar definiert ist. Denn nicht alle Anlagen mit dem Label "nachhaltig" sind es auch wirklich. Das sogenannte "Greenwashing" ist eine beliebte Methode mancher Unternehmen, Fondsgesellschaften oder Anlageberater, ihr Produkt zu bewerben. Denn Öko liegt schließlich im Trend und verkauft sich entsprechend gut. Deshalb sollten sich Privatanleger im Vorfeld ihrer Investitionsentscheidung gut informieren. Noch gibt es allerdings weder eine einheitliche Definition, noch verbindliche Regeln, die festlegen, was nachhaltige Geldanlagen sind. Viele Unternehmen, Fonds oder ETFs verwenden aber sogenannte ESG-Kriterien für eine umweltfreundliche, soziale und gute Unternehmensführung. Ob die Nachhaltigkeitsziele wirklich eingehalten werden, prüfen Analysten und Ratingagenturen, deren Einschätzung aber je nach Anbieter unterschiedlich ausfallen kann.

Generell sind Investitionen in Nachhaltigkeit jedoch durchaus zukunftsträchtig - und potenziell renditestark: Grüne Investments könnten in den kommenden Jahren den breiten Markt outperformen. So dürfte das Marktvolumen für nachhaltige Anlagen laut einer Analyse von aktuell acht Billionen Dollar pro Jahr auf 30 Billionen Dollar im Jahr 2030 anwachsen.

Viele Investitionsmöglichkeiten in grüne Energie

Besonders im Fokus stehen dabei aufgrund der Klimaschutzziele und aktuellen Energiekrise Investments in alternative Energiequellen. Unter diesem Begriff werden alle Technologien zusammengefasst, mit denen fossile Brennstoffe durch erneuerbare Quellen ersetzt werden können. Dazu zählen die "klassischen", erneuerbaren Energiequellen Solar-, Wasser- und Windkraft, Geothermie, Biomasse und Biokraftstoffe, aber auch andere Technologien wie grüner Wasserstoff.

Ebenso divers wie die nachhaltigen Energiequellen sind auch potenzielle Anlageformen.

Privatanleger könnten am prognostizierten Marktwachstum teilhaben, indem sie zum Beispiel in Themenfonds, Aktien, ETFs und verschiedenen Arten von Direktbeteiligungen investieren.

  • Themenfonds oder ETFs

ETFs sind Indexfonds, die an einer Börse gehandelt werden. Anlegern steht eine große Auswahl an "nachhaltigen" ETFs zur Verfügung, die eine breite Diversifikation über Aktien mehrerer, grüner Energieunternehmen bieten. Deshalb müssen sich Investoren nicht auf die Wertentwicklung einer einzelnen Aktie verlassen, sondern verteilen das Risiko. Einige Beispiele für erneuerbare Energien ETFs sind:  iShares Global Clean Energy, Lyxor New Energy oder Invesco Solar-ETF.

Mit Themenfonds oder ETFs können Anleger gezielt und diversifiziert in Segmente wie Solar- oder Windenergie investieren. Der Fonds Ökoworld Ökovision und der GLS Bank Aktienfonds investieren beispielsweise in erneuer­bare Energien und Energieeffizienz.

  • Aktien

Für Investoren mit einer größeren Risikobereitschaft eignen sich auch Einzelaktien, deren Kursentwicklung jedoch sehr volatil verlaufen kann. Die Möglichkeiten reichen dabei von Herstellern der für den Bau von Solar- und Windenergieanlagen benötigten Komponenten über erneuerbare Energieversorger bis hin zu börsennotierten Betreiberfirmen. So zum Beispiel RWE, Vestas Windsysteme, SMA Solartechnik oder Canadian Solar Inc.

  • Direktbeteiligungen

Der Erwerb von Anteilen an Solar-, Windkraft- oder Wasserkraftanlagen ist eine Option für Privatanleger mit einem höheren, verfügbaren Investitionsvolumen. Ein Nachteil ist jedoch die oft fehlende Diversifizierung und das notwendige Fachwissen, das für einen Anteilserwerb an einer erneuerbaren Energieanlage nötig ist.

  • Alternative Investments - FINEXITY?

Positive Prognose für erneuerbaren Energien

Die Chancen für regenerative Energien (und Investments) sind immens, da in den nächsten 30 Jahren rund 100 Billionen Dollar aufgewendet werden müssen, um das globale Ziel von Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Weltweit wurden bereits im vergangene Jahr 755 Milliarden Dollar in die Energiewende investiert, ein neuer Rekord. Die Investitionen stiegen in fast allen Sektoren, die eine aktuelle Studie untersucht hat: Erneuerbare Energien, Energiespeicherung, elektrifizierter Verkehr, elektrifizierte Wärme, Kernkraft, Wasserstoff und nachhaltige Materialien. Erneuerbare Energien, zu denen Windkraft, Solarenergie und andere gehören, sind nach wie vor der größte Investitionssektor, der mit 366 Milliarden Dollar im Jahr 2021 einen neuen Rekordwert (+6,5 % gegenüber dem Vorjahr) erreicht hat.

Dabei dürfte der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise den Entwicklungen noch zusätzlichen Rückenwind verliehen haben, wie die IEA (Internationale Energieagentur) Anfang November 2022 mitgeteilt hat: Die Mangellage bei Gas, Kohle und Öl könne dazu beitragen, den Übergang zu einer grünen Energieversorgung zu beschleunigen. Infolgedessen dürften sich die weltweiten Investitionen in nachhaltige Energien bis 2030 auf mehr als zwei Billionen Dollar pro Jahr in etwa verdoppeln. Zudem soll die Kohlenutzung in den nächsten Jahren zurückgehen, die Erdgasnachfrage bis 2030 auf einem Plateau verharren und die Ölnachfrage in der Mitte des nächsten Jahrzehnts abflachen, ehe sie sinke.

Nachhaltige Renditechancen nutzen

Wie bei allen Anlageformen, so gilt auch für den potenziell wachstumsstarken Markt der erneuerbaren Energien, dass Investoren möglichst diversifiziert investieren sollten. Denn nicht jedes Unternehmen, das heute auf dem Markt ist, wird auch in Zukunft noch relevant sein. Statt auf Einzelaktien zu spekulieren, empfehlen sich deshalb insbesondere breit gestreute Themenfonds oder ETFs, die führende Aktienindizes wie Dax oder Dow Jones outperformen können - aber nicht müssen. So erzielten beispielsweise selbst große Fonds wie der Fidelity Environment and Alternative Energy Fund in diesem Jahr eine Negativ-Performance von -21 % (Stand: 24. November 2022). Auf Zehn-Jahres-Sicht steht jedoch eine Rendite von knapp 11 % p.a., was etwas über dem historischen Durchschnitt von Dax und Dow Jones (jeweils rund 9 % p.a. Inklusive Dividende) liegt.

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