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Geld zusammenhalten statt investieren: Deutsche sind Angst-Sparer

Geld zusammenhalten statt investieren: Deutsche sind Angst-Sparer

FINEXITY
4 Minuten 
Lesezeit
November 28, 2024

Traditionell sind die Bundesbürger bekannt als ein Volk der Sparer. Daran hat sich auch 2024 nichts geändert, wie der aktuelle SchuldnerAtlas Deutschland bestätigt. In diesem Jahr steckt hinter dem Wusch, das Geld zusammenhalten, jedoch eine andere Motivation als früher: Wir sind zu Angst-Sparern geworden, die aus Furcht vor Inflation, Arbeitsplatzverlust oder Krieg einen Notgroschen auf der hohen Kante haben wollen. Aber ob das so eine gute Idee ist? Zumal das Geld richtig angelegt Renditechance bergen würde, die sich viele Deutsche entgehen lassen.

Überschuldung geht zurück, aber …

Zunächst die gute Nachricht: Laut dem SchuldnerAtlas Deutschland 2024, den die Creditreform im November veröffentlicht hat, ist die Zahl der überschuldeten Menschen in Deutschland in diesem Jahr leicht rückläufig. Als überschuldet gilt, wer seinen finanziellen Verpflichtungen langfristig nicht nachkommen kann. Laut Angaben der Auskunftsdatei waren 5,56 Millionen Personen betroffen und damit 94.000 weniger als im vergangenen Jahr. Auch sei dies der niedrigste Wert seit Beginn der Auswertungen im Jahr 2004, hieß es. Die Überschuldungsquote, also der Anteil überschuldeter Personen im Verhältnis zu allen Erwachsenen, ist ebenfalls von 8,15 auf 8,09 Prozent gesunken. 

Dieser Rückgang ist jedoch überwiegend nicht darauf zurückzuführen, dass die Bundesbürger durch Sparen ihre Träume verwirklichen oder Anlageziele erreichen wollen. Vielmehr ist der Hauptgrund wohl das sogenannte „Angstsparen“: Viele Deutsche verzichten aus Furcht vor einer unsicheren Zukunft auf Konsum und stellen größere Anschaffungen wenn möglich aus. Dieser Trend wird durch politische und wirtschaftliche Unsicherheiten verstärkt - darunter der Ukraine-Krieg, die wirtschaftliche Lage in Deutschland und die Wahlen in den USA.

Ein wenig Vorsicht und Vorsorge sind natürlich angebracht, denn die meisten Überschuldungsfälle (über 18 Prozent) werden nach wie vor durch unvorhersehbare Ereignisse wie Erkrankung, Sucht oder einen Unfall verursacht. Auch der Arbeitsplatzverlust und Ratenkredite sind wichtige Überschuldungs-Gründe. Letzteres beweisen die Daten des SchuldnerAtlas, die Michael Goy-Yun, Geschäftsführer von Creditreform Boniversum und microm erläutert: „Wir sehen einen weiteren Anstieg bei jungen und konsumorientierten Menschen. Diese Entwicklung korrespondiert mit der zunehmenden Nachfrage nach Ratenkrediten und sogenannten „Buy now, pay later“-Angeboten.

Sparen hat Risiken und Nebenwirkungen

Statt teure Ratenkredite in Anspruch zu nehmen, lohnt es sich, für die eigenen kleinen und großen Wünsche rechtzeitig Geld zur Seite zu legen. Das tun auch die meisten Deutschen:

Im ersten Halbjahr 2024 sparten sie dem Statistischen Bundesamt zufolge rund elf Prozent ihres verfügbaren Einkommens. Monatlich entspricht dies einem Betrag von durchschnittlich 280 Euro je Einwohnerin und Einwohner. Das ist im Vergleich zu anderen Industriestaaten geradezu vorbildlich. So haben nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die privaten Haushalte in Italien mit 0,3 Prozent, in Japan mit 2,8 Prozent und in den USA mit 4,7 Prozent im letzten Jahr deutlich geringere Anteile ihres verfügbaren Einkommens auf die Seite gelegt. 

Sparziele und die nötige Disziplin sind also durchaus vorhanden und führen wie bereits erwähnt zu einer sinkenden Überschuldung. Allerdings lässt sich mit Geld auf die Seite legen allein kein Vermögen aufbauen. Sprich: das gesparte Geld wird von der Inflation aufgezehrt. Deshalb ist es besonders wichtig, dass sich die Deutschen von ihrer Sparbuch-Mentalität verabschieden. Laut Angaben des Finanzbarometers 2024 von J.P. Morgan Asset Management sind Sparbücher mit 43 Prozent weiterhin die am häufigsten genutzte Anlageform der Deutschen. Es folgen Tages- und Festgeld mit 41 Prozent und Investmentfonds sowie ETFs mit 32 Prozent. Immerhin stimmt die Tendenz: 2022 hatten nur 24 Prozent der Befragten Fonds oder ETFs im Portfolio. Der Abstand zwischen Sparbüchern und Fonds hat sich damit deutlich verringert. Anleihen sind mit acht Prozent bei den Deutschen recht wenig verbreitet, wohin Kryptowährungen immerhin 15 Prozent der Bundesbürger besitzen.

Renditechancen zum Vermögensaufbau nutzen

Da unterm Strich also immer noch fast die Hälfte der Deutschen gering verzinste Sparbücher als “Geldanlage” nutzt, entgehen ihnen attraktive Renditechancen, die für den Vermögensaufbau - sei es für Sparziele oder als Krisenschutz - so wichtig sind. Eine Berechnung der DZ Bank zeigt, wie teuer falsches Sparverhalten sein kann. Sie hat untersucht, wie sich das Vermögen entwickelt hätte, wenn die Haushalte während der Niedrigzinsphase weniger auf Sparen gesetzt und stattdessen stärker in Aktien investiert hätten. Das Ergebnis: Laut der aktuellen Analyse hätte das Vermögen privater Haushalte seit 2011 mit Aktien-Investments 715 Milliarden Euro mehr eingebracht. Und das sogar ohne eingerechnete Dividenden.

Neben börsengehandelten Assets wie Aktien, ETFs, Fonds oder Anleihen sollten auch “greifbare” Sachwerte in keinem Portfolio fehlen. Zu dieser Anlageklasse zählen beispielsweise Gold, Immobilien oder auch Collectibles, die weitgehend unabhängig von den üblichen Schwankungen an der Börse sind und somit das Gesamtportfolio ausbalancieren können.

Sachwerte und sogar Private Equity waren als Investments bislang allerdings vor allem institutionellen oder sehr vermögenden Privatinvestoren vorbehalten. Dank FINEXITY können jetzt auch Kleinanleger von den Renditechancen dieser alternativen Assets profitieren. Denn die betreffenden Sachwerte werden ganz einfach in digitale Anteile (ab 500 Euro) “zerlegt” und können flexibel auf dem Marktplatz gehandelt werden. Auf diese Weise erhalten Anleger Zugang zu renditestarken, tokenisierten Private Market Investments, die das Portfolio unabhängig vom Anlagehorizont diversifizieren und optimieren.

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