Standort München: Magnet für Top-Konzerne und Start-ups
Die bayerische Hauptstadt ist bekannt für ihre Gemütlichkeit - und ihre Attraktivität als Unternehmensstandort. Denn München lockt nationale und internationale Konzerne mit einer ausgeprägten Innovationskultur, hervorragender Infrastruktur, der Nähe zu renommierten Universitäten und nicht zuletzt mit einer hohen Lebensqualität. Doch mit dem Boom geht auch eine wachsende Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt einher, die stetig steigende Immobilienpreise zur Folge hat.
Metropolregion “Isar Valley”
Die wichtigste Weichenstellung für Münchens spätere Entwicklung zur Hightechregion war die Verlagerung der Siemenszentrale von Berlin nach München kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals war Siemens einer der größten Arbeit- und Auftraggeber in Deutschland und hat Bayern mit dazu veranlasst, eine konsequente Technologiepolitik zu verfolgen und sich als Standort zu etablieren.
Heute gilt München, in Anspielung auf das Silicon Valley auch “Isar Valley” genannt, im nationalen und internationalen Wettbewerb als bedeutende Wirtschaftsmetropole mit wichtigen Standortvorteilen. Besonders im Bereich der Automobil- und Luftfahrttechnik, der IT-Branche sowie der Medizintechnik ist München führend und stellt als Wirtschaftszentrum Deutschlands eine zukunftsorientierte Basis für innovative Projekte bereit. Die bayerische Landeshauptstadt zählt nach Angaben des aktuellen Global Innovation Rankings (GII 2024) auch zu den Top 100 Innovationsclustern und zeichnet sich durch ihre hohe Wirtschaftskraft und Innovationsfähigkeit aus.
Durch die Vielfalt an Unternehmen und Bildungsstätten bietet München eine einzigartige Grundlage für Innovationen und wirtschaftliches Wachstum. So ist die Metropole nicht nur Standort einiger DAX-Unternehmen und zahlreicher internationaler Großkonzerne, sondern auch für eine Vielzahl innovativer mittelständischer Unternehmen und eine lebendige Gründerszene bekannt. Ein weiterer Vorteil für die Stadt ist ihr großes Messegelände und ihre exzellente Bildungslandschaft: München ist Heimat hochkarätiger Universitäten und zahlreicher weiterer Hochschulen sowie Forschungseinrichtungen.
Weit über die Stadt- und Landesgrenzen bekannt ist dabei die TUM (Technische Universität München), die in diesem Jahr sogar den Titel der besten Universität in der EU erlangt hat und Studierende aus aller Welt nach München lockt.
Beliebter High-Tech-Standort
Die Möglichkeit Top-Studenten anzuwerben ist mit ein Grund dafür, dass sich immer mehr internationale Konzerne in München ansiedeln. Neben deutschen Unternehmen wie Siemens oder BMW zieht es vor allem Big Tech ins Isar Valley. Microsoft hat hier wichtige Standorte und investieren in Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Elektromobilität. Google gründet ebenfalls immer mehr Offices in München und plant für 2024 noch ein neues Entwicklungszentrum. Amazon zog schon vor 20 Jahren nach Hallbergmoos und hat in der bayerischen Landeshauptstadt mit fast 3000 Mitarbeitern seinen größten Deutschland-Standort.
Auch der Facebook, WhatsApp und Instagram-Konzern Meta hat im Oktober 2023 seine Präsenz in Deutschland durch die Eröffnung eines Standorts in München auf dem “Campus der Ideen” erweitert. Mit diesem Schritt treibt Meta seine Investitionen in Deutschland weiter voran und legt den Fokus auf Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und immersive Technologien (XR).
Noch relativ neu in München ist Apple: Der iKonzern investierte rund Milliarde Euro in die Erweiterung seines Europäischen Zentrums für Chip-Design. Drei neue Standorte mit Laborflächen und Forschungsräumen sind in der Münchener Maxvorstadt entstanden. Der iPhone-Hersteller verfolgt mit dem “Hub für Innovation” u.a. das Ziel, unabhängig von externen Chip-Herstellern zu werden.
Der Hightech-Standort München ist auch stark in der Nachwuchsförderung. Zum Beispiel wird die junge Münchner Gründerszene durch die Start-up-Fabrik “UnternehmerTUM” unterstützt. Die BMW-Erbin Susanne Klatten und der UnternehmerTUM-Chef Helmut Schönenberger haben diese vor über 20 Jahren als GmbH ins Leben gerufen. Seither avancierte die Start-up-Schmiede zum größten europäischen Gründerzentrum.
Dies bestätigt der “Startup Monitor“ 2023 von PwC: München ist ein aufstrebender Startup-Hotspot, der sich im globalen Vergleich mit Städten wie New York und London messen kann. Mit 12,6 Neugründungen pro 100.000 Einwohner liegt München auch leicht vor Berlin.
Auswirkungen auf den Immobilienmarkt
Münchens Beliebtheit als Standort hat natürlich Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Denn durch den Zuzug von Studenten, Fachkräften und Gründern, die München als Lebensmittelpunkt wählen, steigt die Nachfrage nach Wohnraum erheblich. München wird Prognosen von JLL zufolge im Vergleich der Big-7-Städte Deutschlands bis 2045 mit einem Anstieg von 13 Prozent das stärkste Bevölkerungswachstum verzeichnen. Entsprechend könnte die Isar-Metropole bis 2041 auf etwa 3,16 Millionen Einwohner kommen, was einem jährlichen Zuwachs von rund 10.000 Menschen entsprechen würde. Diese Entwicklung unterstreicht die Attraktivität der Stadt als Wirtschafts- und Lebensstandort, bringt jedoch auch Herausforderungen für die Infrastruktur und den Wohnungsmarkt mit sich.
Da das Angebot die Nachfrage bei weitem nicht decken kann, steigen die Mietpreise und Immobilienwerte seit Jahren, mit wenigen Ausnahmen, kontinuierlich. Die Miet- und Kaufpreise haben besonders in zentralen Vierteln wie Schwabing und der Maxvorstadt angezogen, und auch der grüne “Speckgürtel” gewinnt gerade bei Familien rapide an Popularität. Die Stadt versucht mit Bauprojekten und Infrastrukturverbesserungen gegenzusteuern, doch die Nachfrage bleibt hoch, sodass München weiterhin zu den teuersten Wohnorten Deutschlands zählt.
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