Home
 / 
Blog
 / 
Multi-Asset
 / 
Die Amatis: Geigenbaudynastie aus Cremona

Die Amatis: Geigenbaudynastie aus Cremona

FINEXITY
4 Minuten 
Lesezeit
June 20, 2024

Bei der Entstehung der modernen Violinen-Modelle war eine Familiendynastie “tonangebend”. Die Rede ist von vier Generationen Amati, die im 16. bis 18. Jahrhundert legendäre und revolutionäre Streichinstrumente angefertigt haben, die heute zu Höchstpreisen gehandelt werden. Erfahren Sie mehr über die passionierten und visionären Geigenbauer und Amati-Streichinstrumente für Liebhaber und Investoren.

Die “fünf großen Amati”

Zwischen 1520 und 1740 lebten die “fünf großen Amati“, die den Ruf Cremonas als Geigenstadt begründeten und damit Brescia vom Thron stoßen. Sie verteilten sich auf vier Generationen: der Stammvater der Geigenbauerfamilie war Andrea Amati. Dessen Söhne Antonio und Girolamo führten die Familientradition fort. Der bedeutendste Vertreter der Linie wurde jedoch Andreas Enkelsohn, Nicola Amati, der im 17. Jahrhundert das Modell der sogenannten "Großen Amati" entwarf. Er war vermutlich auch ein Lehrer von Antonio Stradivari und Andrea Guarneri, die ebenfalls bedeutende Geigenbauer-Dynastien in Cremona begründeten. Nicola Amatis Sohn Girolamo II stand zwar im Schatten des berühmten Vaters, doch er trug dazu bei, die Tradition und den Ruf der Amati-Familie im Geigenbau zu bewahren und weiterzuführen.

Chronologisch aufgelistet waren dies die “fünf Amatis” der Geigenbau-Dynastie:

  • Andrea Amati (ca. 1505-1577) gilt als der Begründer der Cremoneser Geigenbau-Schule. Er ist für die Entwicklung der modernen Violine verantwortlich und baute einige der frühesten erhaltenen Instrumente dieser Art. Seine Geigen sind für ihre Eleganz und den klaren, süßen Klang bekannt.
  • Antonio Amati (ca. 1540-1607), Sohn von Andrea, arbeitete eng mit seinem Bruder Girolamo zusammen. Die Instrumente, die sie zusammen bauten, sind als "Brothers Amati" bekannt. Ihre Geigen zeichnen sich durch hohe Qualität und einen vollen, resonanten Klang aus.
  • Girolamo Amati (ca. 1561-1630), ebenfalls ein Sohn von Andrea, führte die Familientradition zusammen mit seinem Bruder Antonio fort. Nach Antonios Tod setzte Girolamo die Arbeit allein fort und baute weiter hochwertige Instrumente.
  • Nicolò Amati (1596-1684), Sohn von Girolamo, war der bekannteste und einflussreichste Geigenbauer der Amati-Familie. Seine Instrumente sind besonders geschätzt wegen ihrer außergewöhnlichen Klangqualität und Handwerkskunst. Nicolò war auch Lehrer für viele bedeutende Geigenbauer, darunter Antonio Stradivari und Andrea Guarneri.
  • Girolamo (II.) Amati (1649–1740) war ein Sohn von Nicola Amati. Er steht trotz bedeutender Werke im Schatten seines Mitschülers Antonio Stradivari.

Die Amatis prägten den Geigenbau entscheidend und legten den Grundstein für die Arbeit späterer Meister wie Stradivari und Guarneri.

Wie die Amatis den Geigenbau prägten

Für den generationenübergreifenden Erfolg der Amatis waren im Wesentlichen zwei Faktoren entscheidend: zum einen die vorteilhafte Lage Cremonas, zum anderen das handwerkliche Können und die Leidenschaft der Familie für Streichinstrumente.

Im 16. Jahrhundert wurde die norditalienische Stadt Cremona zu einem bedeutenden Handels- und Kulturzentrum in Norditalien, was talentierte Handwerker anzog. Der daraus resultierende Wohlstand und die kulturelle Förderung der Stadt schufen ein günstiges Umfeld für die Entwicklung und Perfektionierung des Geigenbaus. Dazu kam ein für das Holzwachstum günstiges Klima. Bäume aus diesen Zeiten hatten wegen des kühlen Wetters in Norditalien sehr schlechte Wachstumsbedingungen. Das prägte ihr Holz, und genau diese Bäume benutzten Stradivari, Guarneri und Amati für ihre Geigen.

Dazu kam eine besondere Innovationskraft der Amatis, deren Instrumente für ihre exquisite Handwerkskunst und außergewöhnliche Klangqualität bekannt waren. Andrea Amatis wichtigste Neuerung war die Abkehr von der üblichen Gambenform hin zu einem weniger spitzen, modernen Instrumentenkorpus. Des Weiteren revolutionierte er den Geigenbau durch die Verlagerung der Stegposition näher zum Griffbrett, wodurch die schwingende Länge der Saiten verkürzt wurde. Er veränderte auch die Position und Form der F-Löcher und entwickelte die heute bekannte Schneckenform. Eine unsichtbare, aber wesentliche Verbesserung war die Übernahme von Konstruktionsprinzipien aus dem Lautenbau, die zu dünneren Wandstärken und besseren Schwingungseigenschaften führten. Diese klanglichen Innovationen trugen maßgeblich zum Erfolg seiner Geigen bei, die ihrer Zeit musikalisch weit voraus waren und von den Nachkommen weiterentwickelt wurden.

Streichinstrumente als attraktive Portfoliodiversifikation

Für die teuersten Geigen der Welt von Stradivari, del Gesu oder den Amatis müssen Liebhaber und Investoren aufgrund ihres Seltenheitswertes mittlerweile mindestens sechsstellige Summen bezahlen. Von Andrea Amati existieren beispielsweise nur noch etwa 13 Violinen, die entsprechend teuer sind - wenn sie überhaupt auf den Markt kommen. Diese Instrumente der Amati-Familie sind bei Investoren entsprechend begehrt und erzielten bei Auktionen 2024 Preise von über 200.000 Euro. 

FINEXITY hat innerhalb der begehrten Assetklasse der Streichinstrumente, die kaum eine Korrelation zur allgemeinen Finanzmarktentwicklung aufweist, jetzt eine Amati als Beteiligungsmöglichkeit. Dabei handelt es sich um eine Violine aus dem Jahr 1590, die von den Brüdern Amati in Cremona gefertigt wurde. Interessierte Investoren können tokenisierte Anteile an diesem von Experten kuratierten, seltenen Instrument erwerben und von attraktiven Renditechancen profitieren.

Fanden Sie den Artikel hilfreich? Jetzt teilen auf

Mit dem Betätigen des Teilen-Buttons erteilen Sie freiwillig Ihre Einwilligung in die Weiterleitung auf die Webseite des Drittanbieters und die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten zu Zwecken des Teilens. Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Durch den Widerruf der Einwilligung wird die Rechtmäßigkeit der aufgrund der Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Sie bestätigen die Datenschutzerklärung und das Transparenzdokument gelesen zu haben.