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Multi-Asset

In Wein investieren - aber wie?

Fine Wine gilt landläufig als Geldanlage für Genießer. Tatsächlich gibt es Weinkenner, die mit ihrem Hobby durchaus attraktive Renditen erzielen. Doch für Laien ist der Fine Wine Markt intransparent und mit entsprechenden Risiken behaftet. Denn zum einen lässt sich ein guter Investment-Wein nicht immer leicht erkennen. Zum anderen ist dessen Erwerb, Lagerung und Wiederverkauf eine Wissenschaft für sich. Erfahren Sie, was Neueinsteiger bei Fine Wine beachten sollten, und wie die ersten Schritte vom Weinliebhaber zum Wein-Investor gelingen können.

July 14, 2023
10
min read
FINEXITY
AG
Redaktion

Fine Wine als Geldanlage

Nicht umsonst genießen edle Tropfen den Ruf eines prestigeträchtigen, krisenresistenten und mitunter renditestarken Investments. In Zeiten heftiger Finanzmarktturbulenzen, wie der Finanzkrise 2008/2009, der Coronavirus-Pandemie oder dem Kriegsbeginn in der Ukraine hat sich Wein als ein Vermögenswert erwiesen, der weitgehend unempfindlich gegenüber makroökonomischer Unsicherheit ist. Laut dem Liv-ex-Marktbericht für das erste Quartal 2023 waren beispielsweise die Auswirkungen von Ereignissen wie dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der umstrittenen Credit-Suisse-Übernahme durch die UBS für den Weinmarkt minimal. Auch langfristig hat sich Fine Wine als eine der stabilsten und renditestärksten Anlageformen, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 10 % in den vergangenen 30 Jahren etabliert (Liv-Ex-Investmentindex 1988)

Einzelne Segmente konnten in turbulenten Finanzmarktjahren wie 2022 sogar noch deutlich höhere Renditen erzielen. So sind beispielsweise die Burgunderpreise laut dem Burgundy 150 Index im vergangenen Jahr um 27,4 % gestiegen und auch der Champagne 50 Index hat um sehenswerte 21,6 % zugelegt.

Noch höhere Renditen erzielten einzelne Spitzenweine bei Auktionshäusern wie z.B. Sotheby's. So kam im April 2023 eine 15-Liter-Flasche Masseto 2010 unter den Hammer. Der Verkaufspreis lag mit 56.250 Euro weit über dem Schätzpreis, der zwischen 18.000 Euro und 26.000 Euro lag. Laut Sotheby's war dies ein neuer Rekord für eine Flasche Masseto, die auf einer Auktion verkauft wurde. Die teuerste Flasche Wein einer Sotheby’s-Auktion 2022 war übrigens ein Romanée-Conti 2007, der für rund 360.000 Euro den Besitzer gewechselt hat.

Klar ist: Der Markt für edle Weine wächst. Vor allem aufgrund der Zunahme von Sammlern, Kennern und Investoren weltweit, die - angeführt von finanzkräftigen, asiatischen Käufern - bereit sind, Top-Preise für Top-Weine zu bezahlen.

Auswahlkriterien für Investment-Wein

Bei fünf- bis sechsstelligen Summen will ein Wein-Investment natürlich gut überlegt sein. Experten raten deshalb dazu, bei Anlage-Weinen fünf Hauptkriterien zu berücksichtigen: Seltenheit, Ruf, Jahrgang, Bewertungen der Kritiker und Provenienz - sowohl in puncto Herkunft als auch bei der Lagerung.

Einen möglichen Investment-Wein zu erkennen, erfordert deshalb viel Sachkenntnis. 

Allerdings können sich Wein-Investoren bei französischen und internationalen Tropfen beispielsweise an den Bewertungen des renommierten Weinjournalisten und Kritikers Robert Parker orientieren. Dessen numerisches „Parker-Punkte”-Bewertungssystem ist eine internationale Messlatte für guten Geschmack und ein maßgeblicher Preisbildungsfaktor auf dem Weinmarkt. Weine, die er gut bewertete, erzielten in der Vergangenheit teils signifikante Preissteigerungen. 

Parkers Rating gilt für viele Weinhändler, Sammler und Wein-Investoren als herausragendes Qualitätsmerkmal, was die Nachfrage und das Preisniveau sprunghaft nach oben schnellen lässt. So erleben Weine, die 90 Punkte oder mehr erhalten, manchmal Preissprünge von über 100 %. Obwohl Robert Parker 2019 seinen Posten bei The Wine Advocate aufgab und sein Erbe von erfahrenen Sommeliers weiterführen lässt, sind Parker-Punkte weltweit noch immer eine maßgebliche Referenz bei der Weinbewertung. 

Die Laufzeit ist entscheidend

Ist der Investment-Wein einmal gefunden, sollte der Einkauf immer über bekannte Wein-Auktionshäuser oder andere seriöse Anbieter abgewickelt werden, um das Risiko von Wein-Fälschungen zu umgehen. Last but not least brauchen Fine Wine Investoren auch Geduld. Besonders wertvolle Weine, vor allem aus Bordeaux und Burgund, erreichen ihre Trinkreife in der Regel erst nach 15 bis 20 Jahren und erzielen dann oft die “hochprozentigsten” Renditen. Die besten Dessertweine der Welt und Spitzen-Champagner können aber auch über 50 bis 60 Jahre gelagert werden. Deshalb sollte die Weinsammlung idealerweise eine gewisse Vielfalt in Bezug auf das Alter enthalten. Also jüngere, eher spekulative Weine, die erst in den nächsten Jahrzehnten mit Gewinn verkauft werden könnten, und einige, die bereits gealtert sind und in kürzerer Zeit eine Rendite erzielen werden.

Die Grundvoraussetzung für Wertsteigerungen ist in jedem Fall eine professionelle Lagerung des Weins. Ein privater Weinkeller reicht in der Regel nicht aus, denn die Temperatur und Luftfeuchtigkeit dürfen nicht schwanken. Ideal ist eine stabile Temperatur zwischen 10 und 17 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit sollte bei 70 bis 75 Prozent liegen. Selbst moderne Keller sind aufgrund dieser Anforderungen als Weinlager ungeeignet und spezielle Weinkühlschränke sind eher für Einzelflaschen gedacht. Hochklassige Weine werden aber in der Regel kistenweise abgenommen und erzielen nur originalverpackt Höchstpreise beim Wiederverkauf.

Herausforderungen für Investoren

Prinzipiell sind Anlage-Weine aus den genannten Gründen immer mit hohen Kosten und Einstiegshürden verbunden. Von der Weinauswahl und dem Einkauf über die fachgerechte Lagerung und Lieferung bis zum Verkauf ist diese alternative Anlageklasse teuer, komplex und steht im Grunde nur Kennern der Materie offen. Zumindest, wenn die Weine tatsächlich dauerhaft in Wert steigen sollen.

Weinliebhaber, die auf der Suche nach einer “liquiden” Anlageform mit guter Renditeperspektive sind, sollten sich deshalb über digitale Fine-Wine-Anteile informieren. Das bedeutet: nicht selbst Kisten kaufen, sondern die Selektion, Lagerung und Renditemaximierung erfahrenen Profis überlassen und anschließend wie ein Eigentümer an der Wertsteigerung partizipieren. FINEXITY verfügt hierzu über ein global vernetztes Partnernetzwerk von führenden Weinhändlern, Sommeliers, Winzern und Weinexperten sowie Versicherern und Sammlern und ermöglicht somit eine optimale Selektion und Lagerung des Fine Wine. Darüber hinaus wird durch die professionelle Analyse der Märkte und Markttrends der bestmögliche Verkaufszeitpunkt antizipiert und die maximale Rendite realisiert. Mittels digitaler Fine-Wine-Anteile können sich Anleger also ein diversifiziertes Portfolio zusammenstellen, das attraktive Renditeaussichten und - im Gegensatz zu physischem Wein - ein hohes Maß an Flexibilität und Liquidität birgt.