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Grundwissen Geldanlage

Was sind Geldanlagen - und welche Anlageformen gibt es eigentlich?

Wer träumt nicht von Geld, das sich praktisch automatisch vermehrt? Doch der sprichwörtliche “Goldesel” kennt so seine Tücken. Denn vielen Anlegern fehlt das nötige Finanzwissen und / oder das Interesse daran, um eine erfolgreiche Anlagestrategie für sich zu entwickeln. Erfahren Sie, welche Formen der Geldanlage prinzipiell einen Blick wert sind und was Investoren beim Vermögensaufbau beachten sollten.

February 23, 2024
6
min read
FINEXITY
AG
Redaktion

Das Girokonto ist es nicht

Geldanlagen sind Investitionen, die das Ziel haben, Erträge zu erzielen und das Kapital zu erhalten oder zu vermehren. Es handelt sich dabei um verschiedene Formen der finanziellen Anlage, die je nach individuellen Zielen, Risikobereitschaft und finanzieller Situation einer Person variieren. Infrage kommen beispielsweise Aktien, Anleihen, Immobilien, Gold oder Festgeld. Renditen der jeweiligen Geldanlage können z.B. Zinsen, Kursgewinne, Preissteigerungen oder Dividenden sein.

Alle Formen der Geldanlage haben dabei ihre eigenen Vor- und Nachteile. Mit Ausnahme des Girokontos: Dieses bei den Deutschen besonders beliebte “Gelddepot” bringt so gut wie keine Rendite und qualifiziert sich somit nicht als Geldanlage.

Geldanlage - so individuell wie Sie

Die Auswahl der passenden Geldanlage hängt von individuellen finanziellen Zielen, der Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont ab. Deshalb sollten sich Investoren zunächst darüber im Klaren sein, wann sie wie viel Geld benötigen. So erfordert beispielsweise das Anlageziel “Neuwagen in fünf Jahren” eine andere Strategie als “Schließen der Rentenlücke in zwanzig Jahren”. 

Für kurze Anlagezeiträume eignen sich Geldanlagen wie zum Beispiel das Sparbuch bzw. Sparkonto, Tagesgeldkonto, Festgeldkonto, Geldmarktfonds. Bei einem mittelfristigen Anlagehorizont von fünf oder sechs Jahren qualifizieren sich Geldanlagen wie zum Beispiel Ratensparpläne, Bundesschatzbriefe, Pfandbriefe, Aktienfonds oder alternative Anlagen wie digitale Anteile. Für langfristige Geldanlagen eignen sich Kapitallebens- und Rentenversicherungen, Aktien bzw. Aktienfonds, Indexfonds, Immobilien, geschlossene Fonds, Edelmetalle oder Rohstoffe.

Abhängig vom Anlagezeitraum und Anlageziel sind auch Faktoren wie das Risiko, die Renditeerwartung sowie die Verfügbarkeit bzw. Liquidität einer Geldanlage zu beachten. Diese Ziele stehen jedoch in gegenseitiger Konkurrenz zueinander, da keine Anlageform alle drei Anforderungen vollständig abdecken kann. So ist z.B. Festgeld eine sehr sichere Geldanlage, bringt jedoch verglichen mit teils riskanten Aktien weniger Rendite.

Formen der Geldanlage

Unabhängig von der individuellen Anlagestrategie ist es ratsam, das Portfolio zu diversifizieren, um das Risiko zu streuen. Oder umgangssprachlich ausgedrückt: Man soll nicht alle Eier in einen Korb legen. Deshalb sollten Investoren diese beliebten Geldanlagen kennen und ggf. in ihr Portfolio integrieren:

  • Sparbuch und Tagesgeldkonten: Sie bieten niedrige Renditen, aber auch ein geringes Risiko und eine gute Verfügbarkeit - das Geld kann jederzeit abgehoben werden. Die Zinsen auf Tagesgeldkonten sind im Allgemeinen höher als auf Sparbüchern, aber niedriger im Vergleich zu langfristigeren Anlagen wie Festgeld.
  • Festgeld: Hier wird das Geld für einen vorab definierten Zeitraum und Zinssatz angelegt. Die Laufzeit von Festgeldanlagen kann von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren reichen. Je länger die Laufzeit, desto höher ist in der Regel der Zinssatz. Dank des relativ hohen Zinsniveaus feiert Festgeld seit 2023 in Deutschland ein Revival
  • Aktien: Darunter versteht man Investitionen in Unternehmensanteile, die eine höhere Rendite, aber auch höhere Risiken als die bereits genannten Anlageformen bergen können. Aktien sind relativ liquide, da sie an Handelsplätzen ge- und verkauft werden können. Die mögliche Rendite von Aktien setzt sich aus Kursgewinnen und eventuell auch Dividenden (Gewinnbeteiligungen) zusammen.
  • Anleihen: Auch viele Anleihen können an der Börse gehandelt werden. Sie haben im Gegensatz zu Aktien jedoch eine feste Laufzeit und meist feste Zinssätze. Anleihen können von verschiedenen Emittenten ausgegeben werden, darunter Staaten (staatliche Anleihen), Unternehmen (Unternehmensanleihen), Kommunen oder Entwicklungsbanken.
  • Investmentfonds: Unter diese diversifizierte Form der Geldanlage fallen Aktienfonds, Rentenfonds, Mischfonds und Geldmarktfonds. Jeder Fonds investiert in verschiedene Arten von Vermögenswerten entsprechend seinem Anlageziel und wird von einem Fondsmanager verwaltet. Investmentfonds-Anteile können überwiegend flexibel am Markt gehandelt werden. Ihr Rendite-Risikoprofil ist stark von den jeweiligen Vermögenswerten abhängig.
  • ETFs: Ein ETF (“Exchange Traded Fund”) ist ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertentwicklung eines Index, wie beispielsweise des DAX, abbildet. Der größte Vorteil von ETFs gegenüber aktiv gemanagten Investmentfonds sind die geringeren Kosten.
  • Immobilien: Der Erwerb von Immobilien als Form der Geldanlage ist mit hohen Kosten verbunden. Dabei spielen der Kaufpreis, das Darlehen und laufende Kosten eine Rolle, die die Rendite schmälern. Außerdem sind Immobilien - mit Ausnahme von digitalen Immobilien-Anteilen - nicht flexibel handelbar. Immobilienbesitzer können Renditen in Form von Mietzahlungen oder Preissteigerungen bei Verkäufen erzielen.
  • Rohstoffe: Investitionen in physische Rohstoffe wie Gold, Silber oder Öl können direkt oder indirekt erfolgen. Einige Anleger bevorzugen den direkten Besitz physischer Rohstoffe wie Gold oder Silber und kaufen entsprechende Barren oder Münzen. Rohstoff-Futures sind dagegen Verträge, die den Kauf oder Verkauf eines bestimmten Rohstoffs zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis regeln. Dabei handelt es sich um börsengehandelte Terminkontrakte, die auf einem Rohstoff basieren. Im Allgemeinen erfordert der Handel mit Rohstoffen viel Wissen, da der Rohstoffmarkt komplex, und die Performance einzelner Rohstoffe sehr volatil sein kann.
  • Kryptowährungen: Digitale Währungen wie Bitcoin oder Ethereum sind seit Jahren sehr volatil und deshalb eher für Spekulationen als zum langfristigen Vermögensaufbau geeignet.
  • (Digitale) Sachwerte: Von Kryptowährungen unterscheiden muss man digitale Anteile auf der Blockchain. Plattformen wie FINEXITY nutzen zwar die Blockchain-Technologie - allerdings nur, um digitale Sachwerte-Anteile an z.B. Immobilien, Classic Cars oder Kunst auf dem Sekundärmarkt sicher und flexibel handelbar zu machen.

Vor- und Nachteile von Geldanlagen

Geldanlagen spielen eine entscheidende Rolle für die finanzielle Sicherheit und den Vermögensaufbau. Durch das Investieren können Anleger Renditen erzielen, die Zinsen in den Schatten stellen. Eine sinnvolle Geldanlage kann somit dazu beitragen, wichtige finanzielle Ziele zu erreichen - etwa für den Kauf eines Hauses, für die Finanzierung der Ausbildung der Kinder oder die Schließung der Rentenlücke. Auch sind Investitionen wichtig, um der Inflation entgegenzuwirken. Denn Geld auf dem Girokonto oder Sparbuch verliert im Laufe der Zeit schleichend an Wert. Trotz der genannten Vorteile sollten Geldanlagen mit der nötigen Sorgfalt gewählt und riskante Spekulationen vermieden werden. Denn hohe Renditeversprechen gehen auch immer mit hohen Anlagerisiken einher.