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Chancen am Kapitalmarkt? Das sind die Banken-Prognosen für das Jahr 2023

Chancen am Kapitalmarkt? Das sind die Banken-Prognosen für das Jahr 2023

FINEXITY
4 Minuten 
Lesezeit
December 30, 2022

Gegen Ende des Kalenderjahres häufen sich in den Zeitungen und News-Portalen die Horoskope - und Kapitalmarktausblicke. Viele Anleger wollen zumindest eine vage Ahnung davon haben, was sie im kommenden Jahr in finanzieller Hinsicht erwarten könnte, um ihr Portfolio bestmöglich abzusichern. Eines steht für 2023 bereits fest: Es bleibt turbulent. Denn die Weltwirtschaft steht auch dann noch im Zeichen einer hohen Inflation, drohenden Rezession und geopolitischen Herausforderungen. Erfahren Sie, welche Entwicklungen hinsichtlich Zinsen, Aktien, Immobilien und alternativen Assets führende Geldinstitute für das kommende Jahr prognostizieren und wie Investoren jetzt reagieren sollten.

Deutsche Bank: Chancen für Aktien und Immobilien

Die Deutsche Bank gibt sich in ihrem Kapitalmarktausblick 2023 relativ optimistisch für das kommende Jahr. Die zu erwartende Rezession in den USA und Europa dürfte etwas milder ausfallen als erwartet, aber die Inflation wird voraussichtlich zunächst hoch bleiben. Deshalb erwarten die Analysten mittlere, einstellige Renditen an den Aktienmärkten und sehen den Dax bei 15.000 Punkten zum Jahresende 2023, den S&P 500 bei 4.100 Punkten und den Stoxx 600 bei 445 Punkten.

Hinsichtlich des Immobilienmarktes prognostiziert die Deutsche Bank eine Preisstabilisierung auf hohem Niveau. Dabei gilt für alle Immobiliensegmente die Devise: je nachhaltiger, desto besser. Energieeffiziente Immobilien hätten teilweise Preisaufschläge von 20 Prozent. Energetisch sanierte beziehungsweise neu gebaute Wohnungen und Häuser seien gefragter als andere Immobilien. Die Energiekrise sei ein Katalysator für energieeffizientes Bauen.

J.P.Morgan: Ertrags-Chance des Jahrzehnts

Die jüngsten politischen und wirtschaftlichen Krisen haben zu heftigen Turbulenzen an den Aktien- und Anleihenmärkten geführt. Dafür ist der Zukunftsausblick von J.P.Morgan aber umso glänzender: Die Analysten gehen davon aus, dass die langfristigen Renditechancen sehr gut sind. Vor allem bei Anleihen und Aktien: „Die Ertragsaussichten auf Sicht von zehn bis 15 Jahren sind so gut wie seit dem Jahr 2010 nicht mehr." sagte ein Experte. Konkret erwartet J.P.Morgan für Aktien der Euro-Zone Erträge von 9,3% p.a. für Nebenwerte und 8,4% p.a. für Standardwerte. Die Prognose basiert auf der Annahme, dass die Weltwirtschaft in den kommenden zehn bis 15 Jahren um jährlich 2,2% wachsen wird. Und das bei einer Teuerungsrate, die in der EU und den USA in etwa bei dem avisierten Notenbank-Ziel von zwei Prozent liegt.

Saxo Bank: Völlig verrückte Prognosen - mit einem Funken Wahrheit

Alljährlich spaltet die dänische Saxo Bank mit ihren „Outrageous Predictions” - einer Zusammenstellung relativ unwahrscheinlicher, aber doch möglicher Prognosen für das kommende Jahr - die Gemüter. Denn die Outrageous Predictions sind mitunter so visionär, dass sie fast schon verrückt klingen. Tatsächlich haben die darin genannten Thesen typischerweise nur eine Eintrittswahrscheinlichkeit von lediglich einem Prozent. Deshalb sollen die Saxo-Prognosen primär den Blick dafür weiten, was zwar nicht gerade wahrscheinlich, aber eben doch möglich ist.

Für das kommende Jahr zeichnet das Geldinstitut ein eher durchwachsenes Bild, das Anlegern jedoch auch Chance eröffnen könnte. Die Saxo Bank prognostiziert beispielsweise, dass uns die Inflation vermutlich noch längere Zeit beschäftigen wird. Laut der Dänen wurden die Inflationsbekämpfungsmaßnahmen 2022 zu vorschnell und planlos ergriffenen. „Alles redet von einer Besteuerung der höheren Gewinne von Energieunternehmen, während es die Regierungen versäumen, auf das bewährte Mittel der Angebotsverknappung zu setzen. Sie kurbeln stattdessen die Nachfrage noch weiter an, indem sie eine Obergrenze für die Heizungs- und Strompreise festlegen.” Dafür könnte aber Gold nach einem schwachen Jahr 2022 als Inflationsschutz 2023 wieder in den Fokus der Anleger rücken.

Alternative Sachwert-Investments als Inflationsschutz

Ob und wann dagegen das simple Zinssparen mit Tagesgeldkonto, Festgeld oder Sparbuch als Anlagealternative wieder ernsthaft in Betracht kommen wird, wagt kein Geldinstitut zu sagen. Daran werden auch die erwarteten, weiteren Zinsanhebung der EZB zur Inflationsbekämpfung 2023 nichts ändern. Deshalb sollten Investoren ihr Portfolio schon jetzt gegen mögliche Finanzmarktrisiken absichern und eventuelle Renditechancen nutzen.

Zum Beispiel dürften Immobilien als “Betongold” - trotz leichter Preisrückgänge - begehrt und teuer bleiben. Denn der anhaltend hohen Nachfrage vor allem in Metropolen steht ein weiter geringes Angebot gegenüber. In Großstädten wie Berlin, Frankfurt, München oder Köln ist die Zahl der fertiggestellten Wohnungen zuletzt gesunken. Das gehobene und das Luxussegment ist zudem weniger abhängig von der Höhe der Bauzinsen, da oft Eigenkapital genutzt wird.

Neben Immobilien sind auch Collectibles wie Luxusuhren, Kunst, Fine Wine, Classic Cars oder Instrumente eine attraktive Anlageklasse. Denn deren Korrelation zu den Finanzmärkten ist sehr gering, weshalb z. B. die Preise von Fine Wine bereits im vergangenen Jahr nur eine Richtung kannten: aufwärts. Das beweisen die Liv-ex Fine Wine Indizes, die 2022 keine Verluste, sondern hohe ein- bis zweistellige Renditen erzielten. Ähnlich verhält es sich mit Kunst als alternatives Investment: Der All Art Index gewann allein innerhalb der vergangenen zwölf Monate über 25 Prozent.

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